Nachdem mir damals das Demo, Fluch / Sog in den Wahnsinn, gefiel und ich das Debütalbum Was bleibt… irgendwie verpasste, gibt es für mich nun nach vier Jahren seit diesem Demo einen Nachschlag. Damals attestierte ich Todtgelichter, ein sehr gelungenes Demo veröffentlicht zu haben, dies gilt nun auch für das inzwischen zweite Album Schemen.
Mit der instrumentalen Einleitung Impuls, wird das Album sehr atmosphärisch und stimmungsvoll eingeleitet, da Todtgelichter gute und packende Harmonien mit einigen kraftvollen Arrangements kombiniert und somit auf das folgende Larva vorbereitet.
Denn Larva beginnt sehr druckvoll, treibend und mit
Bedrohlichkeit versprühenden Riffs bevor der Auftakt dann von einem sehr
schnellen, energischen und gar ein wenig harschem Part abgelöst wird.
Doch damit ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, denn es folgt
eine rasend schnelle Passage, die durchtränkt ist von Wut und
Brutalität. Trotz aller Schnelligkeit wird Larva aber immer wieder durch melodisch gespielte Gitarren aufgelockert.
Schnelle Parts gibt es zwar auch in Segen, doch sind diese anders als zuvor in Larva,
weniger brachial, dafür aber weitaus eingängiger gestaltet. Diese
Eingängigkeit wird zusätzlich von den Gitarren vertieft, die dann recht
eingängige helle Melodien veräußern. Segen ist aber nicht
durchgehend schnell und eingängig, es gibt immer wieder langsamere
Phasen in denen kurzweilig auch ein unverzerrtes Rufen zu hören ist,
welches quasi als Duett mit dem verzerrten Gesang fungiert.
Mit Blutstern folgt ein wunderbar intensives Lied, das mit einem Zitat aus der Filmreihe „Matrix“ eröffnet wird. Obwohl Blutstern
sehr schnelle und brachiale Parts hat, sind nicht sie es, die dem Lied
die eindringliche Atmosphäre bescheren. Es sind die grandios gespielten
und verzerrten Gitarren, die nicht einfach nur atmosphärisch sind
sondern darüber hinaus, eine vereinnahmende Eindringlichkeit, einen Sog
entwickeln, dem man sich nicht entziehen kann. Abgerundet wird diese
großartige atmosphärische Leistung durch wohl dosierte Beigaben, wie
etwa Walgesang oder die bereits erwähnten schnellen Brachialparts.
Für immer Schweigen ist durchweg ein schleppend oder
langsam gehaltenes Lied, in dem vor allem facettenreich gestaltete
Melodiestränge das Geschehen dominieren und somit für eine schwere
Atmosphäre sorgen. Trotz der rhythmischen Langsamkeit hat Für immer Schweigen aber dennoch sehr kraftvolle Momente, was sowohl dem lebhaften Gesang wie auch dem gut gespielten Schlagzeug zu verdanken ist.
Das längste Lied Aschentraum ist ein sehr kraftvoll wie
treibendes Stück mit einem hohem Maß an Abwechslung. Bis auf einen
extrem energischen Part am Ende gibt es zwar keine wirklich schnellen
oder brachialen Schübe, aber dennoch besitzt Aschentraum sehr
treibende und druckvolle Züge, die durch das hervorragende Zusammenspiel
von Schlagzeug und den Gitarren erwirkt werden. Die Melodien und
Harmonien, die dabei erzeugt werden, haben phasenweise etwas sehr
dunkles, bedrohliches und auch hypnotisierendes. Punktuell kommt dabei
auch ein sehr leise gespieltes und unauffällig platziertes Piano zum
Einsatz. An anderer Stelle, kurz bevor es extrem schnell wird, ist sogar
kurzweilig ein Saxophon zu hören. Die dunklen Harmonien, die es in Aschentraum
zuhauf gibt, erinnern mich in ihrer Intensität und Perfektion ein wenig
an Lunar Aurora, die in diesem Metier ja wahre Meister sind.
Hierauf folgt mit Hammer ein sehr schnelles Stück mit
hämmernden Passagen, treibenden Riffs und Melodiebögen, die sich dem
Spielfluss stets anpassen und entweder eher hart oder eher harmonisch
sind.
Zu guter letzt folgt Beginn des Endes, ein etwas anderes Lied auf Schemen,
da neben dem melodischen Kern auch weiblicher Gesang zu hören ist.
Schlecht ist es gewiss nicht, da es mit dem Gesang nicht zu sehr
übertrieben wird aber als unbedingt nötig erachte ich ihn trotzdem
nicht. Hat entfernt vielleicht etwas von In the Woods.
Wie dem auch sei. Schemen ist in jedem Fall ein sehr
gutes Album, das mit sehr intensiven Stimmungen und Atmosphären
aufwartet. Aber nicht nur diese harmonische Komponente ist beeindruckend
sondern auch das Spiel an den Instrumenten als solches. Schemen ist ein
tolles Album auf konstant hohem Niveau.
01. Impuls
02. Larva
03. Segen
04. Blutstern
05. Für immer Schweigen
06. Aschentraum
07. Hammer
08. Beginn des Endes
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