28.11.2007

Infuneral - Sepulchral Monument | 2007 | Iron Fist Productions | CD | Black Metal

Sepulchral monument ist das erste Album Infunerals, einer schwedischen Black Metal-Gruppe, die zuvor mit drei Demobändern auf sich aufmerksam gemacht hat.

Die zehn Titel sind allesamt von einer übersichtlichen Spieldauer zwischen drei und vier Minuten. Ebenfalls gemeinsam haben fast alle Stücke, dass sie antreibend schnell sind und Infuneral weitgehend auf jedwedes Gedöns verzichtet.

Auf den ersten Blick ist Sepulchral monument demnach rhythmisch recht eingängig, doch beim genaueren Hinhören tun sich dann doch einige kleine Rhythmuswechsel auf und mit Black martyr enthält das Album auch ein kraftvoll und schleppend bis mittelschnell arrangiertes Lied. Die Gitarrenlinien sind viel abwechslungsreicher gestrickt und enthalten phasenweise sehr gute Riffs und eisige Harmonien.
Beim ersten und zweiten Durchgang von Sepulchral monument macht Infuneral einen dynamischen, druckvollen und packenden Eindruck. Dieser verflüchtigt sich jedoch nach dem dritten oder vierten Durchlauf. Dann sind es nur noch vereinzelte Passagen mit sehr guten und schnellen Riffs, die ergreifend und mitreißend wirken. Ein Manko dabei ist wohl auch, dass Infuneral ob der geradlinigen Schnelligkeit zu keinem Zeitpunkt brachial und heftig klingt. Dafür ist der Klang des Schlagzeugs leider etwas zu flach und drucklos und auch dem Gesang fehlt es etwas an Lautstärke und Eindringlichkeit.

Sepulchral monument ist ein nettes Debütalbm mit einigen sehr gute Stellen, doch fehlt es ihm insgesamt einfach an Härte und fesselnder Atmosphäre, die den Hörer länger als zwei, drei Durchläufe an die Musik bindet.

01. Frozen blood
02. Bloodstained journey
03. Beneath the false moon
04. Black martyr
05. Stigmata
06. Burning kingdom
07. The eternal end
08. Epitaph
09. The ritual
10. Inferno

04.11.2007

Todtgelichter - Schemen | 2007 | Folter Records | CD | Black Metal

Nachdem mir damals das Demo, Fluch / Sog in den Wahnsinn, gefiel und ich das Debütalbum Was bleibt… irgendwie verpasste, gibt es für mich nun nach vier Jahren seit diesem Demo einen Nachschlag. Damals attestierte ich Todtgelichter, ein sehr gelungenes Demo veröffentlicht zu haben, dies gilt nun auch für das inzwischen zweite Album Schemen.

Mit der instrumentalen Einleitung Impuls, wird das Album sehr atmosphärisch und stimmungsvoll eingeleitet, da Todtgelichter gute und packende Harmonien mit einigen kraftvollen Arrangements kombiniert und somit auf das folgende Larva vorbereitet.
Denn Larva beginnt sehr druckvoll, treibend und mit Bedrohlichkeit versprühenden Riffs bevor der Auftakt dann von einem sehr schnellen, energischen und gar ein wenig harschem Part abgelöst wird. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, denn es folgt eine rasend schnelle Passage, die durchtränkt ist von Wut und Brutalität. Trotz aller Schnelligkeit wird Larva aber immer wieder durch melodisch gespielte Gitarren aufgelockert.

Schnelle Parts gibt es zwar auch in Segen, doch sind diese anders als zuvor in Larva, weniger brachial, dafür aber weitaus eingängiger gestaltet. Diese Eingängigkeit wird zusätzlich von den Gitarren vertieft, die dann recht eingängige helle Melodien veräußern. Segen ist aber nicht durchgehend schnell und eingängig, es gibt immer wieder langsamere Phasen in denen kurzweilig auch ein unverzerrtes Rufen zu hören ist, welches quasi als Duett mit dem verzerrten Gesang fungiert.

Mit Blutstern folgt ein wunderbar intensives Lied, das mit einem Zitat aus der Filmreihe „Matrix“ eröffnet wird. Obwohl Blutstern sehr schnelle und brachiale Parts hat, sind nicht sie es, die dem Lied die eindringliche Atmosphäre bescheren. Es sind die grandios gespielten und verzerrten Gitarren, die nicht einfach nur atmosphärisch sind sondern darüber hinaus, eine vereinnahmende Eindringlichkeit, einen Sog entwickeln, dem man sich nicht entziehen kann. Abgerundet wird diese großartige atmosphärische Leistung durch wohl dosierte Beigaben, wie etwa Walgesang oder die bereits erwähnten schnellen Brachialparts.

Für immer Schweigen ist durchweg ein schleppend oder langsam gehaltenes Lied, in dem vor allem facettenreich gestaltete Melodiestränge das Geschehen dominieren und somit für eine schwere Atmosphäre sorgen. Trotz der rhythmischen Langsamkeit hat Für immer Schweigen aber dennoch sehr kraftvolle Momente, was sowohl dem lebhaften Gesang wie auch dem gut gespielten Schlagzeug zu verdanken ist.

Das längste Lied Aschentraum ist ein sehr kraftvoll wie treibendes Stück mit einem hohem Maß an Abwechslung. Bis auf einen extrem energischen Part am Ende gibt es zwar keine wirklich schnellen oder brachialen Schübe, aber dennoch besitzt Aschentraum sehr treibende und druckvolle Züge, die durch das hervorragende Zusammenspiel von Schlagzeug und den Gitarren erwirkt werden. Die Melodien und Harmonien, die dabei erzeugt werden, haben phasenweise etwas sehr dunkles, bedrohliches und auch hypnotisierendes. Punktuell kommt dabei auch ein sehr leise gespieltes und unauffällig platziertes Piano zum Einsatz. An anderer Stelle, kurz bevor es extrem schnell wird, ist sogar kurzweilig ein Saxophon zu hören. Die dunklen Harmonien, die es in Aschentraum zuhauf gibt, erinnern mich in ihrer Intensität und Perfektion ein wenig an Lunar Aurora, die in diesem Metier ja wahre Meister sind.

Hierauf folgt mit Hammer ein sehr schnelles Stück mit hämmernden Passagen, treibenden Riffs und Melodiebögen, die sich dem Spielfluss stets anpassen und entweder eher hart oder eher harmonisch sind.
Zu guter letzt folgt Beginn des Endes, ein etwas anderes Lied auf Schemen, da neben dem melodischen Kern auch weiblicher Gesang zu hören ist. Schlecht ist es gewiss nicht, da es mit dem Gesang nicht zu sehr übertrieben wird aber als unbedingt nötig erachte ich ihn trotzdem nicht. Hat entfernt vielleicht etwas von In the Woods.

Wie dem auch sei. Schemen ist in jedem Fall ein sehr gutes Album, das mit sehr intensiven Stimmungen und Atmosphären aufwartet. Aber nicht nur diese harmonische Komponente ist beeindruckend sondern auch das Spiel an den Instrumenten als solches. Schemen ist ein tolles Album auf konstant hohem Niveau.


01. Impuls
02. Larva
03. Segen
04. Blutstern
05. Für immer Schweigen
06. Aschentraum
07. Hammer
08. Beginn des Endes

Hellsaw - Phantasm | 2007 | Folter Records | CD | Black Metal

Mit Phantasm ist das so eine Sache. Denn das Eröffnungsstück Silent landscape hat mich einfach nur umgehauen, machte mir glauben, endlich den (einen) lang ersehnten Nachfolger zu Lugubres „Anti-human Black Metal“ gefunden zu haben. So mächtig, so böse und so druckvoll fängt Phantasm mit Silent landscape an. Der Gesang, übrigens ähnlich wie bei Lugubre, ist schön warm, kehlig und stets kraftvoll und hasserfüllt und wird mit einer schnellen Rhythmik und superben Riffs kombiniert, die zwar schnell sind aber dennoch eine harmonische Ausstrahlung besitzen.

In The ember of your own setzt Hellsaw diese zügige antreibende Spielweise erstmal fort. So weit, so gut. An dieser schnellen, aggressiven und packenden Stimmung tun auch die zwei eingestreuten klaren und harmonischen Akustikgitarrenparts keinen Abbruch.
Mit dem Titelstück Phantasm setzt sich dann allerdings immer mehr eine melodische Note in Hellsaws Spielweise fest. Phantasm ist zwar streckenweise ebenfalls schnell und treibend, doch wurden die Gitarren oft recht melodisch gespielt, sodass sich die anfängliche aggressive Stimmung verflüchtigt. Dies wird dann auch von dem ruhigen Instrumental So far… zementiert, das zwar durch gute, schöne Melodien auffällt aber eben alles andere als zerstörerische Ambitionen erweckt.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem folgenden The inner revenge of nature. Es ist ein kraftvoll arrangiertes Lied mit guten Metal Riffs und einer treibenden Doublebass. Und obwohl der Gesang wahrlich hasserfüllt ist, vermag das Stück keine aggressive Atmosphäre zu entwickeln.
Etwas mehr Härte findet sich in Omen vor. Der Anfang ist zwar recht harmonisch, da eine – überaus gut gespielte – klare Gitarre zu hören ist, doch phasenweise entwickelt Hellsaw in Omen eine ähnlich packende Atmosphäre wie eingangs in Silent landscape. Schnelles, treibendes Schlagzeug im Gleichschritt mit guten, schnellen Riffs.

Das mit weniger als drei Minuten Spielzeit recht kurz gehaltene In memory ist dann erneut ein melodisches Stück, in welchem vor allem die Gitarren für die harmonischen Bezugspunkte verantwortlich sind.
Bevor uns Hellsaw dann mit dem Outro entlässt, wird uns noch Frozen march vorgesetzt. Es ist ein abwechslungsreiches Stück mit schleppenden, sehr kraftvollen Parts aber auch schnellen Schüben und erstklassigen Melodien der Marke Dissection. Frozen march ist zwar nicht durchgängig schnell oder aggressiv, besitzt aber sehr gute und mitreißende Momente der Schnelligkeit wie auch schleppende und sehr kraftvoll, beinahe schon niederwalzende Arrangements.

Phantasm ist gewiss kein schlechtes oder misslungenes Album. Nein, im Grunde ist es ein sehr anständiges Werk, das sowohl klanglich durch den klaren, differenzierten und druckvollen Klang zu überzeugen weiß, wie auch spielerisch. Was mich stört, ist die mangelnde Härte, die pure Aggression, wie sie mit Silent landscape so wunderbar suggeriert wurde. Vermutlich würde mir Phantasm viel besser gefallen, hätte es einfach mit einem anderen Lied angefangen. Denn Silent landscape ist ein richtiger Knaller der es in sich hat und somit die Erwartungen an den Rest des Albums ziemlich hochschraubt.

Statt einem regelrecht aggressiven Inferno beizuwohnen, entwickelt sich Phantasm dann zu einem sehr druckvollem Album im mittelschnellen Bereich, das zwar immer wieder schnelle Schübe bereit hält, aber eben auch phasenweise sehr melodische Züge offen legt.

01. Silent landscape
02. The ember of your own
03. Phantasm
04. So far...
05. The inner revenge of nature
06. Omen
07. In memory
08. Frozen march
09. Outro

01.11.2007

Lutemkrat - The Last Survivor | 2007 | Bleak Art Records | CD | Black Metal

The last survivor ist das Debütalbum Lutemkrats, einem brasilianischen Soloprojekt, welches sich dem Pagan Black Metal verschrieben hat. The last survivor macht insgesamt einen recht nordischen Eindruck auf mich. Es sind vor allem der raue Klang sowie der stark verzerrte, etwas grell und ein wenig heiser wirkende Gesang, welche eine nordisch kalte Atmosphäre versprühen. Und wie es bei den meisten Einmanngruppen ist, wurde auch hier das Schlagwerk programmiert. Lutemkrat ist dies allerdings relativ gut gelungen. Die programmierten Rhythmen sind zumeist natürlich ausgefallen, lediglich am Klang und an vereinzelten  Stellen entlarvt es sich selbst. Mich stört das hier nicht, da ich schon ungleich schlechteres gehört habe. Für Leute, die Drumcomputer jedoch aus tiefstem Herzen verachten, könnte dies bereits zu viel des Guten sein.

Spielerisch bietet Lutemkrat ein breitgefächertes Repertoire, das eingängig schnelle Parts, langsame Strecken und auch seichte Akustikgitarren beinhaltet. Im Grunde könnte The last survivor musikalisch auch als reines Black Metal Werk durchgehen. Die Akustikgitarre kommt nicht oft zum Einsatz, sodass der atmosphärische Anteil im Werk nicht überdurchschnittlich groß ist, was mich freut. Stattdessen setzt Lutemkrat vielmehr auf riffbetontes Gitarrenspiel. Dabei kristallisieren sich immer wieder schöne Melodiestränge mit Tiefgang heraus. Diese Melodik, gemeinsam mit dem etwas grellen Klang, wirkt nordisch, was im Falle von Lutemkrat jedoch nichts mit Abkupferei zu tun hat. The last survivor wirkt sehr eigenständig, ohne Neues oder Überraschendes zu beinhalten. Solide Kost ist es aber allemal.

Wer atmosphärisch kalten und gitarrenbetonten Black Metal mag, der sich rhythmisch nicht festlegt, sollte The last survivor ruhig probieren. Ich weiß vor allem Gesang und Melodik zu schätzen, weshalb es ganz sieben Punkte gibt.


7/10
Aceust

01. Intro: Arising
02. Silent death
03. The last survivor
04. Vengeance
05. Awaiting the final breath
06. Journey through inner landscapes
07. Grieving over the dead
08. Outro: Surviving