11.11.2006

Baptism - Evil Mysteries | 2006 | Northern Heritage | Vinyl | Black Metal

Etwas mehr als ein Jahr nach dem grandiosen Album Morbid wings of sathanas gibt es mit der MLP Evil mysteries nun neuen Stoff aus dem Hause Baptism. Anders als bei Wisdom & hate und Morbid wings of sathanas wird Evil mysteries ausschließlich auf Vinyl erhältlich sein.

Bereits die ersten Sekunden von Black desolation offenbaren den besseren Klang. Er ist klarer als auf den bisherigen Veröffentlichungen, wodurch Baptism nicht mehr ganz so harsch und rau klingt. Dieser Eindruck wird auch dadurch verfestigt, da Black desolation ein vorwiegend ruhig schleppendes Lied ist, in dem die Gitarre sehr melodisch gespielt wird. Einen kurzen schnellen Schub gibt es zwar auch, doch dessen Anteil an der Atmosphäre ist verschwindend gering. Azazelin tähti hingegen beginnt im ersten Takt antreibend flott. Der Rhythmus ist dezidiert eingängig und das Riffing dazu entsprechend schnell. Der Refrain ist etwas beschaulicher und schleppender gestaltet; leicht blicken die wunderbaren melodischen Fähigkeiten Lord Sarcofagians auf, die auf Wisdom & hate und Morbid wings of sathanas ein sehr präsentes Merkmal waren. Doch so recht berauschend und ergreifend wirkt Evil mysteries bisher nicht.
Daran ändert sich auch mit Ruins nichts, obwohl der Anfang rau und ungestüm ist. Doch nach kurzer Zeit verwandelt sich dieser aggressive Start in eine sehr langsame und ruhige Passage. Nach diesem Muster verläuft das gesamte Lied, eingängig schnelle Parts wechseln sich mit ruhigen melodischen Strecken ab. Das abschließende Decades of torment ist dann wieder ein nahezu komplett durchgängig schleppendes Stück, das durch langsame aber kraftvolle Riffs sowie den unverkennbaren Gesang Baptisms geprägt ist. Streckenweise wird auch die Gitarre wieder recht melodisch gespielt.

Evil mysteries ist für sich genommen gewiss keine schlechte Veröffentlichung. Der Klang ist sehr gelungen und bringt die Instrumente und den Gesang gut zu Geltung, doch mir fehlen die harten, aggressiven und zuweilen auch rotzigen Elemente der Vorgänger. Evil mysteries ist mir insgesamt zu seicht, und, obwohl es eine große melodische Komponente hat, berühren mich die Melodien nicht so sehr wie bei den beiden mehrfach genannten früheren Veröffentlichungen.

01. Black desolation
02. Azazelin tähti
03. Ruins
04. Decades of torment

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