03.05.2006

Martial Death / Contraproica - Vom Chaoz in den Tod | 2006 | Nordsturm Productions | CD | Black Metal

Die Aufmachung dieser Split-Veröffentlichung ist irreführend. Entnimmt man die CD, ist ein Photo zu sehen auf dem die vier Mitglieder von Martial Death mit Corpsepaint und Schusswaffen abgebildet sind. Dieses Bild suggeriert natürlich dass man beim Abspielen der CD Black Metal geboten bekommt, doch dem ist nicht so. Bloodstorm beginnt zunächst ruhig, eröffnet von einer klaren melodischen Gitarre doch als dann wenig später der tiefe Gesang einsetzt ist klar: um Black Metal handelt es sich nicht. Auch die weitere instrumentale sowie gesangliche Darbietung von Martial Death ist eher dem Death Metal und verwandten Metalcore-Spielarten zuzuordnen. Die Lieder sind allesamt von kurzer Spieldauer und besitzen ein sehr druckvolles Schlagzeug das für viele Rhythmuswechsel sorgt. Hinzu gesellen sich die trockenen und technisch gespielten Gitarren samt Bass. Eingängige Passagen oder gar Stücke kommen sehr selten vor; das Spiel von Martial Death ist auf Abwechslung ausgelegt. Blendet man die Bandphotos aus und hört sich Martial Death einfach als Death Metal Gruppe an, ist der Beitrag der Vier durchaus als passabel zu bezeichnen. Vor allem die mittelschnellen und etwas eingängig strukturierten Passagen sind gelungen und erinnern zuweilen an Orth oder Obscenity.

ContraProica eröffnen ihren Beitrag mit einem sehr langen – an klassischer Musik angelehnten – Intro. Mit Nightz of terror geht es dann aber viel rauer und eingängiger weiter. Ein wildes Schlagzeug und schnelle Gitarren sorgen für eine Atmosphäre die zwischen chaotisch und eingängig schwankt, der dunkle, raue und leise Gesang erinnert zuweilen an The Meads of Asphodel. ContraProica behalten diese schnelle Rhythmik durchgehend bei wobei es im weiteren Verlauf glücklicherweise eingängiger wird, auch wenn diese chaotischen Strukturen immer wieder mal aufbrechen. Die Defizite sind ganz klar in der Rhythmik zu finden, das Schlagzeug klingt einfach verdammt oft verdammt künstlich und beraubt der Musik somit jeglichen Anflug von Brutalität.

ContraProica spielen zwar ganz klar Black Metal, dieser ist jedoch gänzlich durchschnittlich und es fehlt ihm jegliche Spannung und Atmosphäre. So schließt sich dann auch der bizarre Kreis dieser CD und Martial Death mit ihren seltsamen Photos stellen als Death Metal Verschnitt den besseren Beitrag dar.

MARTIAL DEATH
01. Bloodstorm
02. Sehnsucht
03. Auferstehung
04. Feigheit verdirbt
05. Rache
06. Totengräber
07. Fäulnis
08. Ein neues Zeitalter
09. Ritualmord

CONTRAPROICA
10. Kriegsmusik / Intro
11. Nightz of terror
12. System of chaoz
13. Night life
14. Leiden ohne Schmerzen
15. Lernen durch Entsetzen
16. Addicted to neon
17. Satanic revolution
18. Lucifer's erste Welt
19. Treueschwur / Outro

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