29.05.2006

Krieg - Blue Miasma | 2006 | No Colours Records | CD | Black Metal

Erwartungsgemäß und wie angekündigt, handelt es sich bei Blue miasma um die melodischste Veröffentlichung aus dem Hause Krieg. Es ist aber nicht nur dieser Aspekt alleine, der Blue miasma zunächst schwer verdaulich und befremdlich bzw. untypisch wirken lässt. Der Klang von Blue miasma ist für Krieg-Verhältnisse nämlich ungewöhnlich gut ausgefallen. Dieser klare und detailreiche Klang zusammen mit den entschärften, melodischen Strukturen erfordern erst einmal eine Gewöhnungsphase in der man quasi warm werden muss mit dem Album. Sind die anfänglichen Hemmungen und Berührungsängste jedoch allmählich abgebaut, so eröffnet sich mit Blue miasma ein durchaus interessantes – wenn auch andersartiges - Krieg-Album.

Bereits auf den jüngeren Veröffentlichungen zeigten Krieg immer mal wieder ihre düsteren und melancholischen Seiten. So auch in den ersten vier Liedern von Blue miasma, die überwiegend langsam und schleppend beschaffen sind, und von den Gitarren- und Bassmelodien sowie dem typischen und einzigartigen Gesang leben. Bei diesen trostlosen Hymnen ist der klare Klang förderlich, denn er ermöglicht es erst, die teilweise feinen und leisen Melodien herauszuhören und zu verfolgen. Nach diesen vier melancholischen Stücken folgt The sick winds stir the cold dawn, ein großartiges Lied, das vom Songs for resistance Demo und der Split EP mit Satanic Warmaster bekannt ist. Allerdings ist diese neue Version hier atmosphärisch sehr viel ärmer als auf den früheren Tonträgern. Hier äußert sich der saubere Klang nachteilig. Es fehlt das raue, aggressive und eindringliche. The sick winds stir the cold dawn markiert sozusagen einen Schnitt oder eine Grenze auf Blue miasma. Denn fortan folgen einige rauere, schnellere und aggressivere Stücke. And now the end ist ein kurzes, teils rockiges und wildes Stück mit dumpferem Klang. Mit Lingering doubt geht es dann zunächst eingängig und schnell in tradierter Manier weiter. Zum Ende des Liedes hin, verändert sich das Lied dann zu einem rockigen und stampfenden Finale, welches gar ein wenig an Doom der Marke Black Sabbath oder Pentagram erinnert. Es folgt mit Hallucinations in deep corruption ein weiteres schnell und eingängig gespieltes Lied, bevor dann mit den nächsten drei Stücken wieder die anfängliche gemäßigte Schiene gefahren wird. Hierbei beweisen Krieg wieder das eine und andere Mal ihr Gespür für subtile düstere Melodieführungen. Die beiden letzten Lieder von Blue miasma sind dann wieder schneller und eingängiger, wobei sich das lange The forest beneath the sea abhebt. Neben dem schnellen und eingängigen Takt als Grundgerüst, fungieren hierbei vor allem der untypische und duale Gesang sowie diffuse, nicht definierbare Hintergrundgeräusche und schnelle, verwaschene Riffs – die entfern an Blut aus Nord erinnern – als morbide und endzeitliche Faktoren.

Mit Blue miasma haben Krieg ein (sehr) abwechslungsreiches Album geschaffen, welches zwar auch kompromisslosen und zerstörerischen Black Metal beinhaltet, vor allem aber sehr düster und makaber ist. Trotz dieser Fülle an melodischen, melancholischen und langsamen Elementen und der Tatsache, dass hier namhafte Gastmusiker von Nyktalgia, Nachtmystium und Satanic Warmaster mitwirkten, ist Blue miasma eine typische Krieg-Veröffentlichung, die die unverkennbare Handschrift von Imperial trägt.

Zur Zeit gibt es Blue miasma nur auf CD, doch über Darkland Records soll noch in diesem Jahr eine 2LP-Version erscheinen.

01. The great beast trembled in nightmare
02. Who shall stand against me
03. The blue mist
04. Under the unearning moon
05. The sick winds stir the cold dawn
06. And now the end
07. Lingering doubt
08. Hallucinations in deep corruption
09. Every wound burned
10. An empty room, a forgotten funeral
11. The master's voice
12. Sears brought into question
13. The forest beneath the sea

Fallen Yggdrasil - Prospect Of Prey | 2006 | Eigenproduktion | CD | Death Metal

Bei Prospect of prey handelt es sich nicht um eine reguläre Veröffentlichung. Vielmehr stellt diese Promo ein „Lebenszeichen“ der Band dar, nachdem sich Fallen Yggdrasil von Supreme Chaos Records getrennt haben und nun auf der Suche nach einer neuen Plattenfirma sind. Mit den drei neuen Liedern sollte dies eigentlich kein Problem sein, denn Fallen Yggdrasil haben sich noch nie so gut angehört, wie 2006 mit Prospect of prey.

Stilistisch sind sich Fallen Yggdrasil treu geblieben, man gibt abwechslungsreichen und melodischen Death Metal zum Besten, der aber auch kraftvoll und energisch vorgetragen wird. Save me ist zum Beispiel streckenenweise sehr brachial gehalten, nicht nur der schnellen und harten Spielweise wegen. Fallen Yggdrasil geben sich auch gesanglich sehr variabel, es kommt sowohl der heisere und eher unverzerrte Gesang – der von Building up a ruin to come bekannt ist – vor, wie auch eindringlich hoch und tief verzerrte Stimmen, die stellenweise schön heftig rüberkommen. Insgesamt überwiegen aber die mittelschnellen Elemente, die mal melodisch, mal druckvoll arrangiert wurden. Prospect of prey besitzt die richtige Mischung aus Härte und melodischer Passagen. Da bleibt nur zu hoffen, dass bald eine geeignete Plattenfirma aufmerksam wird, denn es ist schon ziemlich unverständlich, dass solche guten Veröffentlichungen wie sie Fallen Yggdrasil bringen, bei den Plattenfirmen auf taube Ohren stoßen.

Auf den Internetseiten von Fallen Yggdrasil kann man sich Prospect of prey übrigens (in Auszügen) herunterladen.

01. Save me (In the name of god)
02. In the fire
03. Memory assassin

Nachtmystium - Instinct: Decay | 2006 | Battle Kommand Records / Southern Lord | CD | Black Metal

Nachdem ich das letzte Album Demise etwas vorschnell verrissen habe – inzwischen gefällt es mir außerordentlich gut -, sollte ich mit dem neuen Werk vielleicht etwas vorsichtiger sein. Doch es fällt schwer. Ähnlich wie bei Krieg, zeichnete sich die Richtung, in die es Nachtmystium ziehen würde, schon im Vorfeld vor erscheinen von Instinct: Decay ab. Was nun vor mir liegt, lässt sich nur schwerlich stilistisch zuordnen und beschreiben. Dass Nachtmystium schon immer eine Affinität für rockige und thrashige Riffs und Strukturen hatten, dürfte jedem klar sein der sich mit den Veröffentlichungen dieser Gruppe beschäftigt hat. Instinct: Decay stellt jedoch alles Bisherige in seinen Schatten, es ist ein überaus rockiges und sphärisches Album mit einigen wenigen elektronischen Noise / Industrial-Klangeinspielungen.

Am markantesten sind aber die vielen und ausgiebigen Gitarrenmelodien, die stellenweise zwar nach Eulogy IV klingen aber viel langgezogener und sphärischer umgesetzt wurden. Dadurch wirken die Gitarren auf Instinct: Decay niemals so düster und melancholisch wie bei den Vorgängern. Stattdessen spuckt mir oft spontan der Begriff „Space Rock“ durch den Kopf. Und auch die verschiedenen polternden, mittelschnellen und eben rockig inszenierten Rhythmen erreichen zu keinem Zeitpunkt die raue Prägnanz und Schlagkraft von Eulogy IV oder der gleichnamigen Mini Nachtmystium.

Instinct: Decay ist für sich genommen kein schlechtes dafür aber interessantes Album. Nachtmystium verarbeiten interessante Ideen, gerade im Bereich der Rhythmik und Melodieführung gibt es einige nette Momente. Doch sind diese Wandlungen auch mit gewisser Skepsis zu beobachten, denn Instinct: Decay hat nur noch wenig gemein mit den früheren Veröffentlichungen und dieses Abdriften in rockige und sphärische Gefilde - angesichts der Tatsache, dass Gruppen wie Sunn O))), Earth oder Isis zur Zeit sehr angesagt und erfolgreich sind, ist es schon bedenklich inwieweit sich Nachtmystium künftig von solchen Trends abgrenzen können oder wollen. Von der einstigen Black Metal-Marschinerie ist jedenfalls kaum noch etwas übrig. Das Lied The antichrist messiah, welches zunächst rau und eingängig beginnt, klingt dann am Ende gar wie eine freie Adaption von Europes Final countdown.

01. Instinct
02. A seed for suffering
03. Keep them open
04. Chosen by no one
05. Circumvention
06. The antichrist messiah
07. Eternal ground
08. Here's to hoping
09. Abstract nihilism
010. Decay

28.05.2006

Kermania - Ahnenwerk | 2006 | Ván Records | CD | Black Metal

Wer bei den Namen Kermania und Ahnenwerk denkt, hierbei würde es sich um ein weiteres, neues Pagan Metal Projekt handeln, liegt falsch. Bei Kermanias Debütalbum handelt es sich um ein, teilweise sehr episches, Black Metal Werk. Kermania nehmen sich für ihre gewaltigen Inszenierungen viel Raum und Zeit, so sprengen die Titel Schwertes Schaerfe Beichtgesang und Heimatferne Rast die 20-Minuten-Grenze beiläufig und mühelos. Angesichts dieser Länge einzelner Lieder, liegt es auf der Hand, dass Ahnenwerk ein ausführlich und abwechslungsreich gestaltetes Album ist, in dem melodische und harmonische Aspekte nicht zu kurz kommen.
Obgleich es viele ruhige und schleppende Passagen gibt, die mit vielerlei melodischen und stimmungsfördernden Elementen gespickt sind, wie etwa klare, zum Teil chorale Gesänge, oder klaren akustischen Gitarren vergessen Kermania nicht die harten und aggressiven Anteile. Schnelle, peitschende Strecken gibt es nämlich ebenso. Veitersberg 1487 wird sehr stürmisch mit tosender Schnelligkeit und zuweilen auch düsterer Eingängigkeit vorgetragen. Insgesamt überwiegen auf Ahnenwerk jedoch die „ruhigeren“ und melodischen, detailreich und ausdauernd inszenierten Arrangements. Besonders interessant hierbei ist der Aufbau der Lieder. Die beiden langen Stücke sind so strukturiert, dass sich langsam aber sicher ein Spannungsbogen aufbaut. Es fängt klar und überschaubar an, mit der Zeit kommt immer mehr hinzu, und von Minute zu Minute wird die Intensität gesteigert. In Heimatferne Rast wiederholen Kermania diesen Vorgang sogar mehrmals.

Ahnenwerk ist ein sehr atmosphärisches Werk, dessen Stimmungen mal mehr, mal weniger düster und melancholisch sind. Besonders gelungen empfinde ich hierbei die letzten zehn Minuten von Schwertes Schaerfe Beichtgesang, in denen das Zusammenspiel der eindringlichen, teils tieftraurigen Melodien, Gesang und Rhythmus ein monumentales Gefühl mit Gänsehautpotential erzeugen. Mit Ahnenwerk haben Kermania ein wunderbares Debütalbum geschaffen, das wie ein guter Wein mit der Zeit reift und immer besser wird je länger man sich damit befasst.

01. Schwertes Schaerfe Beichtgesang
02. Veitersberg 1487
03. Heimatferne Rast
04. Ahnenwerk

21.05.2006

Death By Dawn - One Hand One Foot... And A Lot Of Teeth | 2006 | STF Records | CD | Death/Thrash Metal

One hand one foot… and a lot of teeth heißt das Debütalbum von Death by Dawn, wo ein gewisser Martin van Drunen (einst bei Pestilence) für den Gesang verantwortlich ist. Ähnlich hart und rigoros wie seinerzeit Pestilence geben sich Death by Dawn, wobei es unmöglich ist, One hand one foot… and a lot of teeth einer speziellen Stilistik zuzuschreiben. Die fünf Musiker verarbeiten unterschiedlichste Einflüsse aus den Bereichen Death / Thrash Metal sowie Punk (und Rock) zu einer eigenen harten Spielart des Metals. Angereichert wird diese rohe und harte Spielweise mit sozialkritischen Texten, wie schon ein Blick auf die Titelliste nahe legt.
Death by Dawn beziehen ihre Härte nicht vordergründig aus schnellen und aggressiven Strukturen sondern aus dem kompromisslosen Songwriting, welches auf jegliche Form von Ballast verzichtet und somit ohne technischen Schickschnack oder melodischen Gedöns auskommt. Schnellere Strecken kommen zwar auch vor, doch sind diese insgesamt betrachtet rar gesät, genau so wie die vereinzelten leisen melodischen Einsprengsel, die zumeist in Form eines Soli in Erscheinung treten. Ein Lied hebt sich vom Rest jedoch ab, A day without the band ist ein zuweilen frech oder ironisch wirkendes Stück, dessen sehr rockiger Refrain einfach nur Spaß macht anzuhören. Der Rest von One hand one foot… and a lot of teeth kommt wie aus einem eisernen Guss rüber, was ebenfalls zur Rohheit des Albums beiträgt. Aufgrund dieser unspektakulären Gewandung dürften Death by Dawn vermutlich auch eher etwas für Hörer sein, die dem Metal eine gewisse Zeit beiwohnen.

One hand one foot… and a lot of teeth ist ein gelungener Einstand von Death by Dawn. Harter ehrlicher Metal der einwandfrei umgesetzt wurde - und sicherlich nicht jedem gefällt.

01. DCF (Divorced, conicted, fired)
02. A day without the band
03. Profit
04. Parliament of decadence
05. The nicotine lobby
06. The deceiver silenced
07. Welfare paradise
08. State paranoia
09. Not afraid to die

Laid In Ashes - Bastards From Hell | 2006 | Perish In Light | CD | Death Metal

Laid in Ashes eröffnen ihr zweites Album Bastards from hell mit einem abwechslungsreichen Stück, welches sowohl eingängige Death Metal Elemente der alten Schule beinhaltet wie auch moderne und melodische Aspekte. Diesem Banner der Abwechslung haben sich Laid in Ashes auf dem neuen Werk voll und ganz verschrieben, denn Bastards from hell zeugt von Ideenreichtum jenseits von Genre- und Schubladendenken. Zu diesen bereits genannten Stilelementen gesellen sich auch rockige und thrashige Parts hinzu, wie etwa im Titelstück Bastards from hell, dessen Refrain sehr rockig instrumentalisiert wurde. Glücklicherweise haben Laid in Ashes darauf acht gegeben, nicht in experimentelle Gefilde abzurutschen, die Lieder wirken alle flüssig und lebendig ohne jedwede technische Sterilität.

Hate brigade ist beispielsweise ein Paradebeispiel dafür, wie sich antreibend dunkle Death Metal Walzen mit melodisch verspielten Abschnitten scheinbar mühelos und stimmig die Klinke in die Hand geben. Ein weiterer Punkt der für Abwechslung sorgt ist der duale Gesang; einmal der tiefe typische Death Metal Gesang und auf der anderen Seite eine hellere verzerrte Stimme die dem Black/Thrash entsprungen sein könnte.

Bastards from hell ist ein vielfältiges Album mit vielen melodischen Anteilen und einigen sehr rockigen Rhythmen und Riffs. Manchmal agieren Laid in Ashes vielleicht einen Tick zu abwechslungsreich was die Härte und Brachialität schmälert. Hierzu trägt aber auch der Klang des Schlagzeugs bei, das leider an einigen Stellen etwas kraftlos und dadurch degradiert wirkt.

01. Regressus diaboli
02. Bastards from hell
03. Hate brigade
04. Children of darkness
05. Shot six times
06. Gabriel
07. Death of a vampire
08. Parasite within
09. Face of death
10. Visit from the other side

08.05.2006

Enochian Crescent - Black Church | 2006 | Woodcut Records | CD | Black Metal

Enochian Crescent präsentieren mit ihrem dritten Album Black church ein technisches und modernes Black Metal Werk. Mit Tatan beginnt das Album schnell und brachial, wobei aber die sehr abwechslungsreich gestalteten Riffs kein Gefühl der Eingängigkeit aufkommen lassen. Tatan ist vor allem in den schnellen Passagen sehr trocken und technisch ausgefallen, die ruhigen und melodischen Abschnitte hingegen sind sehr atmosphärisch. Tango absinto beginnt ebenfalls schnell, aber flüssiger und eingängiger was zunächst sehr aggressiv stimmt, doch schon recht bald stricken Enochian Crescent technische Muster, bestehend aus diversen Rhythmusveränderungen und melodischen Arrangements. Im weiteren Verlauf von Black church entledigen sich Enochian Crescent jedoch der anfänglichen brachialen Anteile und verfestigen unterschiedlich gestaltete mittelschnelle Rhythmen umsäumt von spielfreudigen und melodischen Gitarren. Diese abwechslungsreich und technisch akkurat umgesetzten Kompositionen haben Enochian Crescent überzeugend hinbekommen, da auch sehr eigenständige und unvorhersehbare Ideen sowie Attribute gesetzt wurden. Doch es mangelt den Stücken etwas an flüssiger Geradlinigkeit und somit auch an Härte, die die technische Versiertheit der Musiker nicht ersetzen kann. Das wird in den wenigen schnellen Passagen deutlich, die zerstückelt und zäh wirken.

Black church ist somit ein sehr abwechslungsreiches und zuweilen obskures Werk das in seinen vielschichtigen melodischen und rhythmischen Ausführungen zuweilen an Gloomy Grim erinnert.

01. Tatan
02. Tango absinto
03. Chalk face
04. Thousand shadows
05. Ghost of Saturn
06. The imperfect vision
07. Hendekagrammaton
08. Tridents clash
09. Black church

http://www.woodcutrecords.com/

Enochian Crescent presents at their third full length album Black Church a technical and modern Black Metal opus. With Tatan the record starts fast and with brute force, whereby the very varied shaped riffs suppress no feeling of catching. At all in those fast passages Tatan turns out very arid technical, the quiet and melodically periods however are very atmospheric. Tango Absinto also starts fast, but more fluent and easy to grasp, what firstly makes very aggressive, so Enochian Crescent knits a technical model yet, existing of several rhythm changes and melodically arrangements. Later on Enochian Crescent rids of at Black Church those initial brute parts and establish different shaped mid-tempi rhythms surrounded by playful and melodic guitars. Those diversified and technical accurately enacted compositions Enochian Crescent get done convincing, cause of setting very independent and unforeseeable ideas and attributes. However the tracks have a lack of fluent linearity and so on toughness that the technical experience of the musicians can't replace. That's obvious during those less fast passages being cutted up and effecting tenacious.

At all Black Church is a very varied and occasionally obscure record reminding at Gloomy Grim in its stratified melodic and rhythmic realization.

06.05.2006

Cockroach - The Observer | 2006 | Supreme Chaos Records | CD | Thrash Metal

Mit The observer präsentieren Cockroach, drei Jahre nach Temple of mystery nun ihr viertes Album. Gleich mit dem ersten Titel Unexpected life legen Cockroach mächtig los, angetrieben von einem schnellen harten Rhythmus und dem entsprechend prägnanten Riffing. Unexpected life wirkt härter und flüssiger als seinerzeit Temple of mystery und diese geradlinige Spielweise behalten Cockroach auch im weiteren Verlauf von The observer bei. Die Lieder sind schneller und härter Strukturiert, auch der Gesang besitzt mehr Bissigkeit und phasenweise erinnert The observer an Testament. The observer ist aber nicht nur hart und eingängig, die modernen und technischen Aspekte des Vorgängers finden sich auch im aktuellen Werk wieder. Darüber hinaus haben auch Elemente des traditionellen Heavy Metals Einzug gehalten, was vor allem beim Refrain deutlich wird. Cockroach haben die Mischung der traditionellen harten Elemente mit den modernen sauber und überaus gelungen hinbekommen und umgesetzt. Es machen nicht nur die schnellen antreibenden Stücke und Passagen spaß sondern auch die langsamen aber sehr druckvollen Inszenierungen wie etwa das Titellied The observer.

Beim Vorgänger Temple of mystery bemängelte ich fehlenden Biss und zu wenig Aggressivität. Diese Kritik kann ich nicht wiederholen. Cockroach haben ihr viertes Album abwechslungsreich aber ausgewogen gestaltet, es gibt harte Nackenbrecher wie auch druckvolle langsame Stücke und dann und wann auch verschiedene melodische Facetten. Über allem liegt eine akkurate instrumentale Umsetzung und ein schön sauberer und kraftvoller Klang. The observer ist ein schönes modernes Thrash Metal Album das Spaß macht und stellt eine vollends gelungene Weiterentwicklung seit Temple of mystery dar.

01. Unexpected life
02. The calling
03. The observer
04. Alive
05. Perfect world
06. Kiss to eternity
07. Desireless
08. Eternal life
09. The prophecy
10. By the way
11. The red duke
12. Run away

03.05.2006

Martial Death / Contraproica - Vom Chaoz in den Tod | 2006 | Nordsturm Productions | CD | Black Metal

Die Aufmachung dieser Split-Veröffentlichung ist irreführend. Entnimmt man die CD, ist ein Photo zu sehen auf dem die vier Mitglieder von Martial Death mit Corpsepaint und Schusswaffen abgebildet sind. Dieses Bild suggeriert natürlich dass man beim Abspielen der CD Black Metal geboten bekommt, doch dem ist nicht so. Bloodstorm beginnt zunächst ruhig, eröffnet von einer klaren melodischen Gitarre doch als dann wenig später der tiefe Gesang einsetzt ist klar: um Black Metal handelt es sich nicht. Auch die weitere instrumentale sowie gesangliche Darbietung von Martial Death ist eher dem Death Metal und verwandten Metalcore-Spielarten zuzuordnen. Die Lieder sind allesamt von kurzer Spieldauer und besitzen ein sehr druckvolles Schlagzeug das für viele Rhythmuswechsel sorgt. Hinzu gesellen sich die trockenen und technisch gespielten Gitarren samt Bass. Eingängige Passagen oder gar Stücke kommen sehr selten vor; das Spiel von Martial Death ist auf Abwechslung ausgelegt. Blendet man die Bandphotos aus und hört sich Martial Death einfach als Death Metal Gruppe an, ist der Beitrag der Vier durchaus als passabel zu bezeichnen. Vor allem die mittelschnellen und etwas eingängig strukturierten Passagen sind gelungen und erinnern zuweilen an Orth oder Obscenity.

ContraProica eröffnen ihren Beitrag mit einem sehr langen – an klassischer Musik angelehnten – Intro. Mit Nightz of terror geht es dann aber viel rauer und eingängiger weiter. Ein wildes Schlagzeug und schnelle Gitarren sorgen für eine Atmosphäre die zwischen chaotisch und eingängig schwankt, der dunkle, raue und leise Gesang erinnert zuweilen an The Meads of Asphodel. ContraProica behalten diese schnelle Rhythmik durchgehend bei wobei es im weiteren Verlauf glücklicherweise eingängiger wird, auch wenn diese chaotischen Strukturen immer wieder mal aufbrechen. Die Defizite sind ganz klar in der Rhythmik zu finden, das Schlagzeug klingt einfach verdammt oft verdammt künstlich und beraubt der Musik somit jeglichen Anflug von Brutalität.

ContraProica spielen zwar ganz klar Black Metal, dieser ist jedoch gänzlich durchschnittlich und es fehlt ihm jegliche Spannung und Atmosphäre. So schließt sich dann auch der bizarre Kreis dieser CD und Martial Death mit ihren seltsamen Photos stellen als Death Metal Verschnitt den besseren Beitrag dar.

MARTIAL DEATH
01. Bloodstorm
02. Sehnsucht
03. Auferstehung
04. Feigheit verdirbt
05. Rache
06. Totengräber
07. Fäulnis
08. Ein neues Zeitalter
09. Ritualmord

CONTRAPROICA
10. Kriegsmusik / Intro
11. Nightz of terror
12. System of chaoz
13. Night life
14. Leiden ohne Schmerzen
15. Lernen durch Entsetzen
16. Addicted to neon
17. Satanic revolution
18. Lucifer's erste Welt
19. Treueschwur / Outro

Funeral Procession - Funeral Procession | 2006 | Ván Records/Nightfog Productions | CD | Black Metal

Obwohl Funeral Procession seit 1995 bestehen, wurde erst jetzt nach einigen Demos und einer Split das Debütalbum aufgenommen und veröffentlicht. Diese triste, grau gehaltene Gestaltung der CD trifft auf eine merkwürdige seltsame Weise den Kern des Inhalts ziemlich gut. Sowohl die Gestaltung als auch die Musik stehen für etwas Unnahbares und abstraktes das sich nicht wirklich greifen lässt. Und je länger ich das Album höre umso intensiver wird dieses Gefühl.

Der Anfang wird mit Heavenlie aeons grimlie torne apart recht schnell und eingängig gehalten. Ein schnelles stampfendes Schlagzeug und dazu eine Abfolge schneller Riffs. Bereits hier beginnt sich diese seltsame abstrakte Atmosphäre aufzubauen, die Funeral Procession auch nicht mehr loslassen werden. Irgendwie hat der Gesang damit zu tun, er ist irgendwie hell und heiser und doch ist er verzerrt. Mit When moonshine is the only light geht es zunächst melodisch und langsam weiter, klar und kraftvoll. Nach dieser kurzen Einleitung folgt eine schnelle und brachiale Strecke, die immer wieder mal von atmosphärisch inszenierten Passagen unterbrochen wird; und wieder ist dieser Gesang zu hören, der nicht einfach nur bizarr und unwirklich ist. Es fehlt ihm die sonore Eigenschaft, etwas Warmes und kräftiges was der grauen und unnahbaren Atmosphäre so etwas wie Griffigkeit geben würde. Das ist nämlich insofern bedauerlich, da Funeral Procession musikalisch durchaus einige Leckerbissen zu bieten haben, diese aber grandios kaschieren und hinter diesem kalten Grau verstecken. Sicher, Gesang ist immer auch eine Geschmacksfrage und vielleicht trifft er einfach nur nicht meinen Geschmack. Doch dann bräuchte die Musik selbst etwas mehr Durchschlagskraft, so wie etwa beim Anfang von Bloode of the elder, das ebenfalls schnell ist und in den gesangloses Passagen gut rüberkommt doch sobald der Gesang einsetzt, wirken Funeral Procession wieder so platt und grau auf mich.

So sind die beiden Teile von The death empire on burial ground die beiden Stücke die mir am meisten zu sagen, sie unterscheiden sich vom Rest des Albums. Sie sind brutaler und zerstörerischer strukturiert, seltsamer Weise besitzt das Schlagzeug hier die Durchschlagskraft die sonst fehlt und auch der Gesang offenbart variierende Züge. Zu guter letzt folgt mit Millenium of revenge / Jerusalem in ashes das längste und abwechslungsreichste Lied. Nach einem kurzen Chorgesang geht es eine Weile langsam, klar und kraftvoll weiter bis sich das Ganze dann in einem schnellen Abschnitt entlädt. Dieser Wechsel von langsamen klaren Passagen und schnellen, teilweise sehr brachialen Strecken wiederholt sich dann bis zum Ende des Liedes.

Was die instrumentale und strukturelle Seite angeht, so ist Funeral procession durchaus interessant bis hörenswert, allerdings missfällt mir der Gesang so sehr, dass er mir jeglichen Zugang zur Musik verwehrt und mich etwas ratlos im Grau zurücklässt.

01. Heavenlie aeons grimlie torne apart
02. When moonshine is the only light
03. Beholde the stars fall from the heavens
04. Bloode of the elder (Building the anti-kosmos
05. Doom
06. The death empire of burial ground Pt. I
07. The death empire of burial ground Pt. II
08. Millenium of revenge / Jerusalem in ashes

http://www.funeralprocession.net/