Ovskum setzen nicht nur den positiven Trend fort, den
sie mit ihrer Split-Veröffentlichung mit Necrolust begonnen haben, sie
haben sich mit ihrem neusten Werk zum Vorgänger sogar steigern können.
Stilistisch und strukturell bleiben Ovskum ihrer Linie
treu, doch wird das Material von Veröffentlichung zu Veröffentlichung
besser, es kommen immer mehr Feinheiten hinzu. Wie bereits auf der Split
mit Necrolust ist auch diesmal der Klang wieder gut ausgefallen, selbst
der Bass ist klar und deutlich zu hören. Ovskum
beginnen ihr Lied ruhig, langsam und mit einfachen wenigen sich
wiederholenden Riffs. Etwas später setzt dann der typische, stark
verzerrte Gesang ein, obgleich sich musikalisch zunächst nichts ändert.
Erst zur Mitte des Liedes treten leichte Variationen in der
Melodieführung auf, die dann in einem sehr starken und intensiven
musikalischen Wechsel münden: Die Gitarren treten in den Vordergrund,
unruhiger eindringlicher als zuvor; der Gesang wird kurz angehoben und
intensiviert, dann setzt das Schlagzeug für ein paar Takte schleppend
ein und Ovskum spielen hiernach wieder ebenso ruhig und
melancholisch weiter wie vor diesem Wechsel. Zum Ende des Liedes treten
dann nochmals leichte Variationen auf. Ovskum haben dieses Lied wunderbar geschrieben und dieses Material überragend umgesetzt und inszeniert.
Slowmantra waren für mich bis dato ein völlig unbeschriebenes Blatt und hinterlassen mit ihremNenia
einen etwas konfusen Eindruck. Das Lied beginnt sehr ruhig und klar,
etwa zwei Minuten lang ist eine einleitende Gitarre zu hören, bevor dann
das eigentliche Lied anfängt. Es ist viel rauer und primitiver als die
klare Gitarre zuvor vermuten ließ. Slowmantra spielen
langsam, seltsam schleppend. Vor allem das merkwürdig gespielte
Schlagzeug sorgt für einen bizarren Beigeschmack, da es nicht rhythmisch
wirkt obgleich ein richtiger Takt eingehalten wird. Möglicherweise
liegt dies an einem Halleffekt, denn manchmal hat es den Anschein als
gäbe es beim Schlagzeug ständig ein leichtes Echo. Neben diesem
eigenwilligen Schlagzeugspiel sind die ebenfalls sehr eigenständig und
grell gestimmten Gitarren zu hören, die einige wenige langsame Riffs zum
Besten geben. Dazu eine stark verzerrte Stimme, die morbide rufend aus
dem Hintergrund kommt. Nenia bleibt so bis zum Ende und verharrt in einer bizarren interessanten Stimmung.
Diese 7“ Split-Vinyl wird in naher Zukunft erscheinen und ist allen wärmstens empfohlen, die bereits Gefallen an Ovskum gefunden haben, die hier wohl ihr bisher bestes Lied veröffentlicht haben. Auch wegen Slowmantra ist diese Erscheinung sicherlich interessant, wofür man allerdings einen Sinn für obskure und schwer verdauliche Kost braucht.
OVSKUM
01.
SLOWMANTRA
02. Nenia
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