28.08.2003

Sólstafir - Til Valhallar | 2003 | Oskorei Productions | CD | Black Metal

Til valhallar wurde bereits 1996 von View Beyond Records veröffentlicht und erhielt jetzt in Russland eine Neuauflage mit zwei Bonusstücken. Til valhallar weiß sofort mit dem ersten Eindruck zu überzeugen. Geboten wird eine Mischung von schnellem und aggressivem Black Metal mit hell gestimmten Gitarren und grell kreischender Stimme - Ähnlichkeiten zu Helheim sind nicht von der Hand zu weisen - sowie langsamen, sehr bedachten und gefühlvollen Passagen mit akustischen Gitarren und harmonischen Melodien. Sólstafir schaffen mit Til valhallar etwas, das - bei allem Respekt - nur wenige Bands überhaupt mit ihrer Musik vollbringen, sie überraschen. Kompositorisch ist es ein sehr ausgereiftes Werk welches seine eigene und unverkennbare Handschrift aufweist, abwechslungsreich ist und wunderbar die schnellen und harten Attacken mit den sanften Momenten verbindet.

01. Ásareiðin
02. Til valhallar
03. Dauðarikið
04. Huldulandið
05. Í helli polýfemosar
06. Hovudlausn

21.08.2003

Satanic Warmaster - Opferblut | 2003 | No Colours Records | Vinyl | Black Metal

Nach der Mini Black Katharsis beglücken uns Satanic Warmaster nun mit dem dritten Werk, das den verheißungsvollen Namen Opferblut trägt. Eins ist dabei aber schon im Vorfeld klar: das finnische Duo macht nahtlos da weiter, wo sie zuvor mit Black Katharsis aufgehört haben. So war die Vorfreude auf das neue Album entsprechend groß.

Satanic Warmaster brillieren weiterhin mit ihrem kalten, grimmigen und melancholischen Black Metal, wobei die Produktion etwas verbessert wurde. Diese klangliche Verbesserung schlägt sich vorteilhaft nieder und man freut sich beim Hören einfach nur, daß es doch noch einige Bands gibt, die unbeachtet von allem einfach ihr Ding machen und damit genau den Nerv der Zeit treffen.

Summa summarum ein ausgewogenes Werk das innerhalb seiner grimmigen und kalten Atmosphäre abwechslungsreich ist und somit einige Schmankerl in petto hat.

01. Black destiny
02. Bound in lust and hate
03. A wolf cries in anger
04. Pentagram & wood
05. A raven´s song
06. Rain falls
07. Farewell to the fallen

13.08.2003

Praeda - Eden... Hele | 2003 | Sacral Productions | CD | Black Metal

Eden...Hele ist ohne Zweifel ein sehr morbide Angelegenheit mit einem gewissen Schuss pervertierter Raffiniertheit. Der musikalische Grundtenor ist zwar schroff und grell, jedoch in einer Zusammensetzung mit vielen Keyboardelementen. Zumeist geht so etwas einfach daneben, im Fall von Praeda aber nicht. Der Gesang ist extrem verzerrt, Keyboard und die rauen Gitarren ziehen eine gewaltige Klangwand auf, die vom peitschenden Schlagzeug angetrieben wird. Nicht immer leicht anzuhören, da die Lieder zuweilen sehr komplex gehalten sind und es ein wenig zu viel wird mit den klangliche Reizen, insbesondere wenn die Harmonien der Instrumente zeitgleich in eine Disharmonie verfallen. Doch wenn man sich an diesen düsteren und makabren Stil der Band gewöhnt hat, hat man mit Eden...Hele ein Album mit verächtlicher und endzeitlicher Stimmung das pervers und radikal ist, aber in sich eine gewisse Schönheit versteckt.

01. Track I
02. Track II
03. Track III
04. Track IV
05. Track V
06. Track Vi
07. Track VII

09.08.2003

Ornaments Of Sin - Inhale Zyklon B | 2003 | Total Holocaust Records | CD | Black Metal

Inhale Zyklon B ist die Debutveröffentlichung dieser energischen Formation aus Frankreich. Energisch deshalb, weil gleich von Beginn an der Gesang auffällt. Er ist warm, rauchig und erweckt den Eindruck als wäre der Kehlraum von feuchtem Schleim überzogen. Begleitet wird der Gesang durch rau gestimmte Gitarren die von der Spielweise her manchmal etwas einfallslos aber einprägsam sind. Jedoch sind Gesang und Gitarren zumeist - insbesondere in den schnelleren Bereichen - zu laut abgemischt worden so dass das Schlagzeug hierbei zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Bei langsameren Tempo allerdings ist dieses Manko ausgebügelt und das Schlagzeug ertönt kräftig und druckvoll. Die Stärken von Ornaments of Sin mit Inhale Zyklon B sind die mittelschnellen Bereiche ihrer Musik, nicht nur wegen dem besseren Klangs sondern auch von der Atmosphäre her, die sich dort am besten entfaltet. Abgeschlossen wird die CD mit einer Coversong von Burzum. Der ist gut umgesetzt worden und selbst gesanglich ist man dem Original nahe. Allerdings hätte mir ein weiterer eigener Titel der Franzosen besser gefallen, denn so ist Inhale Zyklon B leider etwas kurz ausgefallen.

01. Yperite (Düsteren Lagers Tod)
02. Dunkelheit's Pest
03. Des paupiéres déchierées par le fer
04. De cendres et d'os cramés
05. Ein Kriegskamerad ist gefallen
06. Stemmen fra taarnet (Burzum Cover)

08.08.2003

Ordog - Two | 2003 | Danza Ipnotica Records | Vinyl | Black Metal



Two ist das zweite und zugleich letzte Album dieser ungewöhnlichen schottischen Gruppierung. Ungewöhnlich sind Ordog gleich in mehrfacher Hinsicht, so gibt es bei der Platte kein Beiblatt, nicht die mindeste Information über Bandmitglieder oder die Aufnahme. Ebenfalls gibt es keine Liednamen und das zweite Werk heißt dann auch schlicht und gediegen Two. Musikalisch ist das Album ungewöhnlich wie außergewöhnlich. Stilistisch ist es absolut nicht einzuordnen, zu obskur sind die Titel geschaffen.
 
Die Hälfte der Stücke kommen gänzlich ohne Gesang aus, sind aber nicht zu simplen Instrumentalliedern degradiert sondern stellen vollwertige Elemente des Albums dar, die eine kalte und dunkle Mystik erzeugen. So klar die Handschrift von Ordog in jedem einzelnen Lied unverkennbar auch ist, so unterschiedlich und abwechslungsreich sind die zehn Titel. Rhythmisch und den Takt betreffend, arbeiten die Schotten mit einem breiten Spektrum - vergleichbar nur mit Spear of Longinus und ihrem Album TYONS oder den Experimentierarbeiten von Joyless und ihren Ausflügen in die Country-Musik. Dabei muss aber gesagt werden, dass Ordog nicht einfach mit Stilelementen am Probieren sind oder die Musik albern wirkt (wie etwa bei Blue face von Joyless). Ordog haben eine eigene Klangwelt erschaffen die gerade auf Töne und Klänge Prioritäten setzt, Text und Gesang kommen lediglich vereinzelt vor. Ordog schaffen es mit Two mühelos, eine eindringliche und bizarre Ästhetik zu erzeugen.

Der Stil wird von der Plattenfirma als "harsh, eerie, freezing metal" beschrieben, und trifft es damit sogar ganz gut. Die Produktion hat zwar eine gewisse Rohheit, doch sind die Instrumente überraschender Weise alle sehr warm, kräftig und deutlich voneinander zu unterscheiden und hörbar. CD sowie LP Pressungen von Two gibt es nur 300-mal.

01. Track I
02. Track II
03. Track III
04. Track IV
05. Track V
06. Track VI (Bonus Vinyl Version)
07. Track VII
08. Track VIII
09. Track IX
10. Track X

Ohtar - When I Cut The Throat | 2003 | Supreme Art Productions | CD | Black Metal



Ohtar sind kein unbeschriebenes Blatt, auf verschiedenen Kompilationen vertreten und mit einigen eigenen Veröffentlichungen präsent. When I cut the throat ist ein neues Werk der Polen wobei das erste Lied Order ein altes ist, das hierfür neu aufgenommen wurde. Wie gewohnt sind die Lieder von einer längeren Spieldauer und entbehren eine gewisse düstere Tiefe. Die Titelnamen weisen ja schon auf eine Melancholie hin, dieser Hinweis bestätigt sich beim Anhören der Musik. Geschaffen und getragen wird diese Schwermütigkeit insbesondere durch den Gesang der harsch und aggressiv wirkt, zugleich aber auch tief ins innere blickt und an verzweifelte Grausamkeiten und Hoffnungslosigkeit denken lässt. Die Titel sind allesamt sehr kompakt, eine pure Klangwand steht vor einem und das macht When I cut the throat zu keinem Album welches man sich mal nebenbei anhört. Zu viele Nuancen und Feinheiten sind eingebettet die bewusst wahrgenommen werden wollen und dem Ganzen einen positiven Schliff geben. Neben diesen hintergründigen Arrangements tragen aber auch die klar hörbaren Elemente zur Ausstrahlung des Albums bei. Die Stücke gehen nicht einfach in einem gleichbleibenden Takt und Tempo durch sondern werden durch verschiedene Rhythmuswechsel und Gitarrenpassagen unterbrochen.

When I cut the throat beherbergt und vereint sehr aggressive, schnelle Elemente und schleppend bedrückenden Passagen und Atmosphären.

01. Order
02. Neverending lust of inversion
03. Delighting the edge of knife
04. When I cut the throat
05. Essence of the dreams depth
06. Trust is the road to nowhere

Odal - Einst verehrt von allen | 2003 | Christhunt Productions | CD | Black Metal

Einst verehrt von allen wurde zuvor schon als limitiertes Split-Vinyl mit Ravens Empire veröffentlicht. Angeblich wurde im Nachhinein die CD-Version gemacht, da der Klang auf dem Vinyl unzufriedenstellend sein soll. Kann ich nicht überprüfen, da mein Plattenspieler im Umzugskarton steckt und mir so mit nur die CD zur Verfügung steht. Macht aber nichts, die Lieder sind die selbigen und auf der CD gibt es sogar einen Titel mehr. Germansk vom gleichnamigen Demo wurde neu eingespielt und auf das Werk gepresst.

Das Anfangsstück erinnert gleich mit den ersten Takten an das jüngst zurückliegende Album Sturmes Brut. Strukturelle und atmosphärische Änderungen gibt es mit Einst verehrt von allen also nicht. Dies ist gut so. Nach wie vor steht Taaken mit Odal für gitarrenbetonten Black Metal der seinen eigenen Charakter hat. Im Bezug zum vorangegangenen Album gerät Einst verehrt von allen allerdings ein wenig ins Abseits. Taakens Gesang ist dezenter geworden und fügt sich mehr ins klangliche Gesamtbild der Musik. Dadurch klingen die Stücke weniger grimmig als noch auf Sturmes Brut.

01. Einst verehrt von allen
02. Thüringland in eisiger Kälte
03. ...durchwandernd die Kälte
04. Germansk

02.08.2003

Stormnatt - Funeral Apocalypse | 2003 | Total Holocaust Records | Kassette | Black Metal

Trotz des Bandnamens handelt es sich bei Stormnatt um eine deutschsprachige Band. Und zwar um drei Österreicher die, mit diesem fünf Titel zählenden Demo, minimalistischen Black Metal offerieren. Tempi und Rhythmus sind von einer schleppenden und langsamen Natur die viel Raum für den Gesang und die Gitarre zulässt. Dies wird auch genutzt, variiert der Gesang ein wenig, so dass er beim letzten und längsten Stück eine panisch-kreischende Intonation, ähnlich wie bei Silencer oder Shining, annimmt. Den Reiz von Funeral apocalypse macht aber insbesondere die Produktion aus, so sind Schlagzeug gepaart mit der Gitarre vordergründig und federführend, der Gesang fügt sich geschickt ein. Nachtmystium sind ganz ähnlich auf früheren Werken zugange gewesen und haben einen selbigen, positiven Effekt daraus gezogen.

Funeral apocalypse stellt ein gutes Demo dar, das neben der schleppenden Atomsphäre auch teilweise sehr dunkle und melancholische Elemente enthält. Das Demo ist auf 666 Kopien festgelegt und in Schweden verlegt worden.
 
01. Herbstgrab
02. Funeral apocalypse
03. ...from the sky the black ash rains
04. The eternal journey of the deathminded
05. Upon the shores of solitude