Da ist nun wieder so eine Band die schon allein von den Namen der Alben
her ein Kopfschütteln verursacht. Nocte Obducta haben ein
neues Album. Wenn ich mir so die Namen des Albums anschaue, weiß
ich nicht so recht ob ich lachen oder weinen soll. Wenn ich nicht wüsste
was mich musikalisch erwartet, würde ich meine Plattensammlung darauf
verwetten das man es hier mit einer melodramatischen Gothicband zu tun
hat, die möglichst auf die Verzweiflung des Seins hinweisen möchte
und gerne im CD-Schränkchen einiger niedlichen "Gothic-Ladys"
aufgenommen werden möchte. Eigentlich erbärmlich und armselig.
So habe ich doch bisher immer aus Prinzip heraus einen großen Bogen
um solche Bands und deren Outputs gemacht. Und nun sitze ich hier und
muss das jetzt rezensieren. Fruchtige Fäulnis. Es ist ein
Intro. Nicht mal ein besonders gutes. Schon im Laufe des Intro´s,
welches eine Spielzeit von genau 3 Minuten hat, hatte ich die Bewertungsnote
fertig und wollte die Rezension abhaken. Aber nun kam dann das zweite
Lied, und alle guten Vorsätze waren über den Haufen geworden.
Gleich bei Der Durst in meinen Augen prügelt man los und im Hintergrund sind seichte atmosphärische Klänge zu vernehmen. Dann ein paar Breaks und etwas mehr Melodie. Doch das schöne an der Geschichte ist das Drumming. Es kommt zum Teil wunderbar druckvoll daher, was das Ganze so interessant macht. Zwar verliert es in den schnellen Parts ein wenig an Bedeutung da es hier leider ein wenig untergeht. Aber ansonsten, bei den Breaks und anspruchsvollereren Schlagzeugpassagen ist es schön kraftig und gut anzuhören. Doch nervt nach einer Weile das Gekreische welches sich irgendwann zu einem hektischen Anfall aufwiegelt. Für mich jedenfalls. Es ist ein monotones dahinkreischen welches sich bedingungslos in der Musik einordnet und sich somit nicht sonderlich aufdringt. Trotzdem nervt es.
Und wie zu erwarten war, versucht die Band durch ruhige Zwischenparts in den Liedern eine von ihnen bestimmte Stimmung zu vermitteln die bei mir aber abprallt. Ich will das einfach nicht. Und jetzt, beim siebten Lied, Galgendämmerung langweilt mich die Musik. Sie ist auch insgesamt flach geworden. Ich schalte ab.
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