28.05.2002

Grimlair - Demo 2002 | 2002 | Underground Propaganda | Kassette | Black Meta


Grimlair haben auf Demo 2002 sehr rohen und gitarrenlastigen Black Metal verewigt. Pflichtgemäß sind die Strukturen von einfacher Beschaffenheit und überschaubar, wenn nicht sogar oftmals voraussehbar. Dies ist aber gar nicht mal das größte Defizit, vor allem der Klang erweist sich als hinderlich. Das sehr einfach gespielte Schlagzeug ist durchgängig zu leise, ebenso geht der Gesang mancherorts unter da die Gitarren zu laut aufgenommen wurden und den Rest erbarmungslos unter sich begraben. Gesanglich haben Grimlair jedoch einiges in petto. Es gibt einige Variationen des stark verzerrten Gesangs, die aus unterschiedlichen Lautstärken und Betonungen resultieren. Vereinzelt erinnert mich der Gesang entfernt an das Album Goétie von Akitsa.

Zur Stilistik ist zu sagen, dass Grimlair überwiegend langsame bis mittelschnelle und schleppende Tempi bevorzugt spielen. An dieser rhythmischen Spielweise ändert sich in den acht Liedern nur wenig. Schnelle Strecken sind zwar auch vorhanden, doch immer von kurzer Dauer. Der größte Faktor für Abwechslung sind die Gitarren und der Gesang. Mit einem besseren, vor allem differenzierteren Klang sähe das Ganze möglicher weise anders aus. Substanziell ist Demo 2002 nämlich gar nicht schlecht, wie die klangliche Verpackung einem glauben machen möchte.

Die Kassette ist in einer Auflage von 150 Kopien erschienen.

01. Mutile
02. Night of winter moon
03. Coldness of winter
04. Tomorrow, the sky will be black
05. Spell of the moon
06. In the valley...
07. Untitled
08. Untitled

Graven - Perished and Forgotten | 2002 | Undercover Records | CD | Black Metal

Graven stehen für soliden und traditionellen Black Metal. Dabei denkt man mehr oder weniger freiwillig automatisch an eine spezielle norwegische Band. Der Vergleich mit Norwegen ist im Falle von Perished and Forgotten aber nicht an den Haaren herbei gezogen. Kennzeichnend dafür ist z.B. Of Darkness Sorrow and Hate, welches stets in einem langsamen Grundtempo eingespielt wurde. Dazu kommen schleppende und einprägende Riffs. Und so ist das gesamte Album aufgebaut. Allerdings darf man jetzt nicht von einer direkten Kopie sprechen. Denn so ist es nun auch wieder nicht, da Graven sehr wohl eigene Akzente besitzen und dem Album einen eigenen Geschmack verliehen haben. Auch wenn das Album ingesamt eher im schleppenden Mitteltempo-Berich angesiedelt ist, sind sie durchaus in der Lage schnellere Lieder zum Besten zu geben, welche sich ebenfalls im traditionsbewußten Gewand gekleidet haben.

Vom Gesamteindruck kann man nur sagen das Perished and Forgotten ein gutes Maß an Abwechslung bietet ohne dabei jedoch zu groß in irgendeine Richtung abzudriften. Diese Abwechslung des Albums bleibt immer in einem festen Rahmen bestehen. Allerdings sind für mich die Stärken des Albums einzelne Passagen der Lieder, da Graven gerne mit Rhythmuswechseln arbeiten. Dies macht meiner Meinung nach den wesentlichen Anteil am hörenswerten Charakter des Werkes aus.


01. Prologue (Whispering Fields)
02. Ravens Call of Death
03. Of Darkness Sorrow and Hate
04. Storms of Impure Blood
05. Nightwinds Lead My Sword
06. When Funeral Winds Arise
07. Of Misanthropic Spirit
08. Perished and Forgotten (Epilogue)

27.05.2002

Gospel Of The Horns - A Call To Arms | 2002 | Invictus Productions | CD | Black Thrash Metal

Diese australische Band, die sich Gospel of the Horns nennt, dürfte hierzulande wohl weitesgehend unbekannt sein - obgleich es die Band seit den frühren 90igern gibt. Gospel of the Horns gehören zu jeden australischen "War Metal" Bands wie Bestial Warlust, Destroyer 666 oder auch Spear of Longinus. Demnach kann die Musik schon einmal so schlecht gar nicht sein. Nach drei Demo / EP Veröffentlichungen stellt A Call to Arms das erste Album der Band dar. Nach so langer Bandgeschichte doch recht ungewöhnlich. Ein weitere ungewöhnliche Beschaffenheit fällt auf, wenn man sich die Biographie anschaut. So half Sänger und Bassist Howitzer den deutschen Bethlehem zu den Aufnamen des 'S.U.I.Z.I.D.S.' Album´s mit Gesangstunterstützung aus.

Musikalisch handelt es sich bei diesem neuen Album um eine (typisch australische) Mischung von Thrash, Black und Death Metal. Allerdings in keinster Weise auf eine billige und klischeebehaftete Art und Weise, wie sie ja durchaus gängie Praxis ist. Allein schon die Tatsache das Gospel of the Horns ihren musikalischen Ursprung mit Bands wie Bestial Warlust und Destroyer 666 oder Anatomy hatten, dürfte schon als Bestätigung genügen. Musikalisch klingen die Vier aber rauher und unverfälschter als die Exilkollegen von Destroyer 666. A Call to Arms ist generell von der Gesamtheit her unmittelbarer an den Thrash angelehnt. Das bemerkt man gleich beim ersten Titel, nachdem die kurze Einleitung verklungen ist. Da legen die Vier von Gospel of the Horns richtig los, und zeigen alle Register ihres könnens und ihrer Stilistik. Denn die Lieder sind nicht sehr einheitlich arrangiert. Schnelle Knüppelparts kommen ebenso vor wie sehr rifflastige Passagen und Soli.

Gospel of the Horns erschaffen somit eine sehr gelungene Atmosphäre der etwas älteren Tage. Man hört der Band einfach an, das sie selbst aus dieser Zeit stammen und nicht einfach etwas musikalisches als Andenken an die Vergangenheit machen. Einzig und allein schade an der Veröffentlichung ist, dass sie erst ende 2002 kam. Ein paar Jahre früher hätten es auch getan. Aber besser spät als nie - und schon gar nicht wenn es ein so gelungenes Album ist, das nicht nur überwiegens auf Schnelligkeit und Härte durch Extreme setzt, sondern eher auf Leidenschaft zur Musik. Besonders zu spüren bekommt man dies bei dem ersten und dem letzten Lied, da man diese wie eine Zusammenfassung des gesamten Werkes betrachten kann, sofern man möchte.

1. Chaos bringer
2. Absolute power
3. Vengeance is mine
4. Slaves
5. A call to arms
6. Powers of darkness
7. The trial of mankind

06.05.2002

Frost - Cursed Again | 2002 | Rage Of Achilles Records | CD | Black Metal

Gleich vornweg: Bei dieser Band Frost handelt es sich um die Briten mit ihrem Debutalbum.
Gleich das erste Lied erstaunte mich in vielerlei Hinsicht mehrfach. So beginnt Doom funeral mit Raserei und kurzem gekeife um bald aber angenehmer Weise ein wenig die Geschwindigkeit zu drosseln und um somit mehr abwechslungsreiche Gitarrenläufe aufzunehmen. Sogar ein Soli wurde noch vor dem Gesang eingearbeitet und im Hintergrund sind sehr zart Klänge einer akkustischen Gitarre zu hören. Und das alles schon, obgleich das Lied noch gar nicht richtig angefangen hat. Mit dem Begin des Gesanges allerdings mischten sich meine bis dahin positiven Eindrücke mit etwas Unmut und gar leichter Bitterkeit. Es treten zwei unterschiedliche Gesangsstimmen in Erscheinung. Die Eine erinnert allerdings sehr stark an Euronymous und Mysteriis dom Sathanas. Nun kann man streiten und diskutieren ob es eine bewußte und gewollte Adaption ist oder einfach nur eine Ähnlichkeit. Wie dem auch sei. Mir gefällt es. Denn Frost verstehen sich musikalisch definitv vom besagten Album zu differenzieren. Schließlich verläuft sich im Laufe des Albums auch die Ähnlichkeit - die Stimme gewinnt mehr an Eigenständigkeit, was ganz klar ein Pluspunkt ist. Aber Cursed Again besticht bzw. besteht ja nicht nur aus Gesang. Musikalisch können sich die Briten sehen lassen. So ist dieses Album immerhin nach einem 1999 erschienenem Demo erst die zweite Veröffentlichung. Und dafür - muss man sagen - haben die Jungs ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht. Der Silberling ist abwechslungsreich, verzichtet dabei aber auf Klischees. Insgesamt setzen Frost sehr auf die Gitarren und den Gesang um ihre musikalische Ausstrahlung zu übermitteln. Bei einigen Lieder gelingt ihnen das auch recht gut, wie halt direkt beim Ersten. Doch durchgehend über die volle Distanz der acht Lieder können sie dieses hohe Niveau nicht halten.

Kurzum: Ein sehr passables und abwechslungsreiches Album aus dem Commonwealth einer neuen Band die gute und solide Arbeit geleistet haben. Kein Hammer aber auch kein Reinfall. Für ein Debut alle mal ordentlich und vor allem nicht darauf zugeschnitten und maßgeschneidert eine breiten Käufermasse zu gefallen.


01. Doom funeral
02. Down here
03. The rise
04. Where I walk
05. Fields of rape
06. Rest in piss
07. Empty of life
08. Cursed again