Ein schleppender Rhythmus, tieftönende und bebende
Riffs, ein verzerrter und gequälter Kreischgesang sowie ein knarzendes Saxophon
sind die Hauptzutaten von SIGIHL aus Polen. Das Quartett veröffentlichte im
Dezember mit „Trauermärsche (And A Tango Upon The World’s Grave) ihr
Debütalbum, welches ganz sicher nicht leicht verdaulich ist und eine
eigenwillige Mischung aus depressivem Black Metal, Drone und Sludge bietet.
Die Musik wirkt tatsächlich wie ein
Trauermarsch, was vor allem dem präsenten Saxophon zuzuschreiben ist, welches
durchgängig zu hören ist und dem zähen Drone Rhythmus einen Hauch von Marsch einflößt.
Die Gitarren wurden dem natürlich angepasst. Die einzelnen Akkorde ertönen
überaus langsam und basslastig und bringen mit ihrem voluminösen, schweren
Schwingungen, den Raum zum Beben. Lediglich der heisere Kreischgesang und das Saxophon bringen stellenweise etwas Lebendigkeit ein.
SIGIHL spielen übersichtlich und homogen. Die
Lieder sind sich atmosphärisch und stilistisch sehr ähnlich. So etwas wie
Abwechslung lässt sich eher im Detail finden. „Trauermärsche“ ist ein schweres
und morbides Album, keine Frage. Das Spiel am Saxophon ist oftmals verstörend
und geht stellenweise mit seiner eruptiven Art in Richtung Noise.
Obwohl das Album gar nicht mal schlecht ist,
gelingt es SIGIHL jedoch nicht, mich vollständig zu überzeugen. Obwohl mit dem
Saxophon ein Mittel an Bord ist, mit dem man etwas Interessantes anstellen kann,
fehlt mir unterm Strich das Besondere. Am besten gefallen mir SIGIHL dann auch,
wenn sie wirklich bleischwer, monoton und eingängig wie im ersten Lied „Daymare“
spielen. Dann erschaffen die Vier eine schwere und bedrückende Atmosphäre, die
einem Trauermarsch gerecht wird. Somit ist „Trauermärsche“ auch nur jenen zu
empfehlen, die düstere, depressive Klänge sowie eine stoische Langsamkeit
mögen.
1. Daymare
2. Non Credo Quia Absurdum Est
3. Christ-off Waltz
4. The Rite Of Pain
5. Tango Catholico
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