Vier Jahre nach dem großartigen Debütalbum Resurrection ov the kult beglückt uns Stormnatt nun endlich mit dem Nachfolger. Da ich nicht nur vom ersten Album, sondern auch vom Demo Funeral apocalypse restlos angetan bin, sind die Erwartungen an das neue Werk The crimson sacrament entsprechend groß.
Stormnatt kann sie leider nicht erfüllen. Man hat sich zwar
deutlich weiterentwickelt, klanglich als auch strukturell. Die
Strukturen auf The crimson sacrament sind anspruchsvoller und
detailreicher, was ja nicht per se schlecht ist. Doch geht diese
Entwicklung in diesem Falle auf die Kosten der grimmigen und kalten
Atmosphäre. Stormnatt wirkt 2009 bei weitem nicht mehr
so schlagkräftig, bösartig und gemein wie zuvor. Die Lieder sind zwar
nach wie vor alle sehr schön riffbetont, in der Hinsicht hat sich nicht
viel geändert. Allerdings wirken die Riffs und Melodiestränge leider
oftmals etwas platt und harmlos. The crimson sacrament muss sich nun mal an Resurrection ov the kult und Funeral apocalypse
messen lassen. Die beiden Vorgänger sind zwar bisweilen etwas simpel
beschaffen, doch besitzen sie eine fesselnde Atmosphäre und Melodik.
Ich möchte The crimson sacrament jetzt nicht nur schlecht schreiben, da es keine schlechte Veröffentlichung ist. Stormnatt
hat nach wie vor ein Gespür für gute Melodien, auch wenn nicht jede
Melodie eine Offenbarung ist. Es wurde auch versucht Abwechslung in die
Lieder einzubringen. So gibt es sowohl rhythmisch als auch melodisch
zahlreiche Facetten und Veränderungen. Auf die Dauer, vor allem wenn
man sich das Album zwei oder drei Mal hintereinander anhört, klingen
die Lieder dann aber doch alle recht ähnlich. Dem Album fehlen markante
Züge und echte Höhepunkte, die für Kontrast und innerhalb des Albums
für Wiedererkennungswert sorgen.
The crimson sacrament ist mir insgesamt zu harmlos und
die Melodien erreichen nicht mehr die Klasse von früher. Zudem ist der
Atmosphäre das Grimmige, Wüste, Rohe und auch unterschwellig
Melancholische abhanden gekommen. Schade.
01. Apparitional echoes from the void
02. Wounds of worship
03. The crimson sacrament
04. Soul murder ceremony
05. The omega illumination
06. Thanatheism
07. Blood will tell
08. Upon the shores of solitude Pt. III
http://www.funeralapocalypse.com/
31.05.2009
Trollskogen - Einsamkeit | 2009 | Nihilistische Klangkunst | CD | Black Metal
Ganz frisch ist das neue, dritte Trollskogen-Album
inzwischen nicht mehr, da es bereits 2005 und 2006 produziert wurde.
Aus irgendwelchen, mir nicht bekannten Gründen, gab es wohl viele
Verzögerungen. Vor wenigen Wochen ist Einsamkeit dann jedenfalls erschienen, als Digi-Pak in einer limitierten Auflage von 477 Kopien.
Einsamkeit ist nicht nur zeitlich dem Vorgänger Totenwache nahe, sondern auch stilistisch und atmosphärisch. Einsamkeit ist ein ausgesprochen ruhiges Werk, das einen sehr gelassenen Eindruck macht. Und es verhält sich mit dem dritten Album genau so wie mit den beiden Vorgängern. Man muss sich Zeit nehmen, um einen Zugang zur Musik zu bekommen. Da die Musik stets langsam ist und man auf überraschende Effekte verzichtet, kann die Musik schnell als langweilig empfunden werden. Das ist sie aber nicht, und um dem gerecht zu werden, muss man die Musik bewusst hören.
Der Albumtitel deutet es bereits an, und so schwelgt latent eine gewisse Schwermut in der Melodieführung und im ruhigen Gesang mit. Dabei würde ich allerdings nicht so weit gehen, das Ganze plump und aufschneiderisch als Depressiven Black Metal zu verschreien. Trollskogen erzeugt melancholische Gefühle und Momente der inneren Einkehr nicht durch dramatische Elemente oder sonstige emotionale Ausbrüche, sondern eher durch das Weglassen eben dieser Elemente. Auf Einsamkeit regiert die kultivierte Unaufgeregtheit, erzeugt durch Langsamkeit, dem ruhigen, rauchig und kehlig klingenden Gesang, sowie den grell klingenden Gitarren. Mit der Zeit entwickelt Einsamkeit einen Sog der Trostlosigkeit.
Abgesehen vom instrumentalen Schlußstück, unterscheidet sich nur ein Lied wesentlich von den anderen. Es ist Die Essenz der Verzweiflung, in dem der Gesang heller und greller, Black Metal typischer, verzerrt ist. Aber nicht nur der Gesang unterscheidet das Lied von den anderen. Passagenweise ist es im Verhältnis zu den anderen Liedern recht kraftvoll und dynamisch.
Einsamkeit ist ein gutes Album, das, je öfter man es hört, besser wird. Es ist ein Album von erhabener Ruhe und Schwermut.
8/10
Aceust
01. Ein Kerker aus Fleisch und Blut
02. Hüter des Verfalls
03. Asche und Staub
04. Unter dunklen Schwingen
05. Die Essenz der Verzweiflung
06. Morgengrauen
Einsamkeit ist nicht nur zeitlich dem Vorgänger Totenwache nahe, sondern auch stilistisch und atmosphärisch. Einsamkeit ist ein ausgesprochen ruhiges Werk, das einen sehr gelassenen Eindruck macht. Und es verhält sich mit dem dritten Album genau so wie mit den beiden Vorgängern. Man muss sich Zeit nehmen, um einen Zugang zur Musik zu bekommen. Da die Musik stets langsam ist und man auf überraschende Effekte verzichtet, kann die Musik schnell als langweilig empfunden werden. Das ist sie aber nicht, und um dem gerecht zu werden, muss man die Musik bewusst hören.
Der Albumtitel deutet es bereits an, und so schwelgt latent eine gewisse Schwermut in der Melodieführung und im ruhigen Gesang mit. Dabei würde ich allerdings nicht so weit gehen, das Ganze plump und aufschneiderisch als Depressiven Black Metal zu verschreien. Trollskogen erzeugt melancholische Gefühle und Momente der inneren Einkehr nicht durch dramatische Elemente oder sonstige emotionale Ausbrüche, sondern eher durch das Weglassen eben dieser Elemente. Auf Einsamkeit regiert die kultivierte Unaufgeregtheit, erzeugt durch Langsamkeit, dem ruhigen, rauchig und kehlig klingenden Gesang, sowie den grell klingenden Gitarren. Mit der Zeit entwickelt Einsamkeit einen Sog der Trostlosigkeit.
Abgesehen vom instrumentalen Schlußstück, unterscheidet sich nur ein Lied wesentlich von den anderen. Es ist Die Essenz der Verzweiflung, in dem der Gesang heller und greller, Black Metal typischer, verzerrt ist. Aber nicht nur der Gesang unterscheidet das Lied von den anderen. Passagenweise ist es im Verhältnis zu den anderen Liedern recht kraftvoll und dynamisch.
Einsamkeit ist ein gutes Album, das, je öfter man es hört, besser wird. Es ist ein Album von erhabener Ruhe und Schwermut.
8/10
Aceust
01. Ein Kerker aus Fleisch und Blut
02. Hüter des Verfalls
03. Asche und Staub
04. Unter dunklen Schwingen
05. Die Essenz der Verzweiflung
06. Morgengrauen
25.05.2009
Zerstörer - Declaration Of War | 2009 | Ashen Productions | CD | Black/Death Metal
„Pure Panzer Metal“ kann man im Booklet von Declaration of war lesen. Und das stimmt auch. Zerstörer
spielt aggressiven und unverbrauchten War (Black) Metal, der nicht nur
das Ziel hat, möglichst brutal, schnell und monoton zu klingen,
sondern auch Einflüsse des Thrash und Death Metals beherbergt.
Unverbraucht wirkt die Platte auch deshalb, da Zerstörer
eben nicht in die Richtung Blasphemy, Black Witchery, Conqueror,
Revenge, Truppensturm oder Konsorten geht. Ich liebe und schätze die
genannten Gruppen zum Teil, deshalb weiß ich es auch zu würdigen, wenn Zerstörer einen anderen Weg einschlägt und neben purer Aggression auch dem dreckigen Oldschool Metal huldigt.
Declaration of war ist nur so durchsetzt von Killer Riffs. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob man schleppend aufspielt, wie etwa in Total frost, welches an Darkthrone erinnert, oder rasend schnell und exzessiv heftig, wie in Infernal warfare. Stets weiß Zerstörer durch superbe Riffs zu gefallen. Manche sind einfach, einprägsam und wirkungsvoll, andere sind hingegen schnell, flink und mörderisch. Darüber hinaus versteift man sich nicht zu sehr auf plumpe Brutalität und Schnelligkeit. Es steht vielmehr eine abwechslungsreiche Spielkultur im Vordergrund, die unkitschig und eigenständig dem Oldschool Death/Thrash/Black Metal huldigt. Aber nicht nur die druckvolle, vernichtende Instrumentalisierung ist verzückend, sondern auch der derbe, zutiefst hasserfüllte Gesang. Er ist stark verzerrt, aber auf eine eher untypische Art und Weise, da er nicht wirklich dunkel oder hell, sondern fies und bösartig irgendwo dazwischen angesiedelt ist.
Declaration of war ist ein ausgesprochen feines Album, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es ist sowohl schnell, heftig und brutal, als auch riffbetont, abwechslungsreich und in gewisser Weise überraschend. Zudem wird es mit jedem Durchgang besser, was im War Black Metal nicht immer der Fall ist.
8,5/10
Aceust
01. Metal Terror
02. Hatred rising
03. Vengeance
04. Slaughter of divinity
05. Pick axe blasphemy
06. Total frost
07. Infernal warfare
08. Life absorber
09. Buried alive
10. Shattering universe
Declaration of war ist nur so durchsetzt von Killer Riffs. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob man schleppend aufspielt, wie etwa in Total frost, welches an Darkthrone erinnert, oder rasend schnell und exzessiv heftig, wie in Infernal warfare. Stets weiß Zerstörer durch superbe Riffs zu gefallen. Manche sind einfach, einprägsam und wirkungsvoll, andere sind hingegen schnell, flink und mörderisch. Darüber hinaus versteift man sich nicht zu sehr auf plumpe Brutalität und Schnelligkeit. Es steht vielmehr eine abwechslungsreiche Spielkultur im Vordergrund, die unkitschig und eigenständig dem Oldschool Death/Thrash/Black Metal huldigt. Aber nicht nur die druckvolle, vernichtende Instrumentalisierung ist verzückend, sondern auch der derbe, zutiefst hasserfüllte Gesang. Er ist stark verzerrt, aber auf eine eher untypische Art und Weise, da er nicht wirklich dunkel oder hell, sondern fies und bösartig irgendwo dazwischen angesiedelt ist.
Declaration of war ist ein ausgesprochen feines Album, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es ist sowohl schnell, heftig und brutal, als auch riffbetont, abwechslungsreich und in gewisser Weise überraschend. Zudem wird es mit jedem Durchgang besser, was im War Black Metal nicht immer der Fall ist.
8,5/10
Aceust
01. Metal Terror
02. Hatred rising
03. Vengeance
04. Slaughter of divinity
05. Pick axe blasphemy
06. Total frost
07. Infernal warfare
08. Life absorber
09. Buried alive
10. Shattering universe
Thy Final Pain - ...Of Life And Death | 2009 | STF Records | CD | Death Metal
…of life and death ist bereits das zweite Album der baden-württembergischen Gruppe Thy Final Pain,
die sich erst Anfang 2007 durch zwei ehemalige Debauchery-Miglieder
gründete. Gespielt wird vor allem schwungvoller Death Metal der
mittelschnellen Geschwindigkeit. Thy Final Pain
verkündet dabei nichts Neues oder überraschendes, dafür aber mehr als
grundsoliden und äußerst kraftvollen Death Metal satt. Strukturell
belässt man es zumeist übersichtlich, wobei vor allem das Hauptaugenmerk
auf dunklen, derben und niederwalzenden Riffwänden gelegt wird. Am
Schlagzeug gibt es zwar hier und da eine Doublebass-Einheit oder einen
Break, doch ist und bleibt …of life and death unterm Strich
ein flüssiges und geradliniges Album, welches vor allem durch die
kräftigen, schwungvollen Saiteninstrumente und dem nicht minder tiefen
und kehligen Gesang lebt.
Dem Einen oder Anderen wird das Album womöglich etwas zu langweilig sein, doch ist es gerade der Verzicht auf allzu technische Einsprengsel und überladene Strukturen, der mir in Verbindung mit dem mächtigen, druckvollen Klang gefällt. Lediglich der Klang des Schlagzeuges hätte mehr Druck und Präsenz vertragen. …of life and death ist ein rundum gelungenes sowie schön riffbetontes Werk, das angenehm unspektakulär Oldschool mit Moderne verbindet.
7/10
Aceust
01. Hate anthem
02. Lords of doom
03. When angels die
04. Embodiement of chaos
05. Bloodsaturated perpetuity
06. Of life and death
07. A bullet for reincarnation
08. Redeemer
09. Hail the sick
10. The real crusade
Dem Einen oder Anderen wird das Album womöglich etwas zu langweilig sein, doch ist es gerade der Verzicht auf allzu technische Einsprengsel und überladene Strukturen, der mir in Verbindung mit dem mächtigen, druckvollen Klang gefällt. Lediglich der Klang des Schlagzeuges hätte mehr Druck und Präsenz vertragen. …of life and death ist ein rundum gelungenes sowie schön riffbetontes Werk, das angenehm unspektakulär Oldschool mit Moderne verbindet.
7/10
Aceust
01. Hate anthem
02. Lords of doom
03. When angels die
04. Embodiement of chaos
05. Bloodsaturated perpetuity
06. Of life and death
07. A bullet for reincarnation
08. Redeemer
09. Hail the sick
10. The real crusade
Fäulnis - Gehirn zwischen Wahn und Sinn | 2009 | Karge Welten Kunstverlag | CD | Black/Dark Metal
Am 29. Mai wird Gehirn zwischen Wahn und Sinn, dem zweiten Teil der Trilogie „Verfall eines Individuums“ erscheinen. Es ist bereits die fünfte Veröffentlichung, nach Cholerik: Eine Aufarbeitung², jedoch erst meine zweite Berührung mit Fäulnis. Cholerik konnte mich seinerzeit nicht vollends überzeugen, doch ist aus dem Einmannprojekt inzwischen ein Trio geworden. Gehirn zwischen Wahn und Sinn
ist musikalisch ein überaus interessantes und vielschichtiges Werk, da
es unter dem Deckmantel „Sick Black Art“ verschiedene Stile auf eine
wunderbar homogene Art und Weise vereint.
Den Anfang macht MorgenGrauen, welches dank hell klingender, flott und lebendig wirkender Riffs beinahe schon fröhlich wirkt. Diffuse Stimmenfragmente, die abwechselnd durch den linken und rechten Stereokanal flimmern, sowie eine später zu hörende klare, rufende Stimme, und eine kraftvoller werdende Rhythmik und Dynamik, entschärfen diesen anfänglichen fröhlichen Eindruck. Vielmehr wandelt sich MorgenGrauen geschickt zu einer leicht bizarren Einleitung, in der Fäulnis auf musikalische Weise mit Abstufungen zwischen Schwarz und Weiß spielt.
Mit Angstzustand folgt ein längeres Lied, das stimmungstechnisch ziemlich vielschichtig ist. Die Hauptzutat ist ein düsterer, schleppender und schwerer Rhythmus, der partiell sehr in Richtung Doom Metal geht. Um ihn herum errichtet Fäulnis unterschiedliche harmonische und atmosphärische Elemente, die zum Teil etwas Psychedelisches und Hypnotisches haben, was mich gleichfalls an Doom Metal, etwa an Ufomammut, erinnert. Abwechslungsreicher, nämlich sowohl treibend schnell mit tief verzerrtem Gesang, als auch melodisch, riffbetont und mit Klargesang, präsentiert sich das Stück Weiße Wände.
Mit über elfeinhalb Minuten Spielzeit ist Kopfkrieg das längste Lied und beinhaltet wie schon Angstzustand, am Doom Metal orientierte Strukturen. Diese Passagen sind aber nicht nur langsam, kraftvoll und schleppend, sondern bisweilen auch atmosphärisch riff- und melodiebetont, weshalb sicherlich auch Vergleiche zum Doom Metal verwandten Sludge nicht unangebracht sind. Mittendrin in Kopfkrieg gibt es aber auch einen klaren Part, in dem klar sprechende, ängstlich klagende und wimmernde Stimmen zu hören sind. Klare Stimmen sind auch in Landgang zu hören, dessen textliche Wortwahl angenehm schlicht und direkt ist.
Gehirn zwischen Wahn und Sinn ist nicht nur ein sehr gutes und angenehmes, sondern für mich vor allem auch ein sehr überraschendes Album. Denn im Vergleich zu Cholerik: Eine Aufarbeitung² wirkt es insgesamt weitaus reifer, stimmiger und überzeugender. Gehirn zwischen Wahn und Sinn ist in erster Linie atmosphärisch und dabei sehr schön gitarrenbetont. Allerdings fehlen die bizarren und obskuren Parts und Samples nicht, wie man sie auf Cholerik hören konnte. Allerdings sind sie ansprechender gestaltet und besser in den musikalischen Fluss eingebettet.
Für mich ist das neue Werk wunderbarer Dark Metal, der kraftvoll und intensiv ist und trotz des hohen atmosphärischen Anteils auch harte und aggressive Elemente hat. Ich bin sehr positiv überrascht und freue mich vor allem auch über die gut inszenierten Einflüsse aus dem Bereich des Doom Metals. Zudem ist auch das 20-seitige Booklet sehr ansprechend und ein echter Hingucker.
9/10
Aceust
01. MorgenGrauen
02. Angstzustand
03. Weiße Wände
04. Kopfkrieg
05. Landgang
06. Trümmer
07. Spiegel, Splitter, Schrott
08. Weltuntergang folgt
http://www.sickblackart.de/
Den Anfang macht MorgenGrauen, welches dank hell klingender, flott und lebendig wirkender Riffs beinahe schon fröhlich wirkt. Diffuse Stimmenfragmente, die abwechselnd durch den linken und rechten Stereokanal flimmern, sowie eine später zu hörende klare, rufende Stimme, und eine kraftvoller werdende Rhythmik und Dynamik, entschärfen diesen anfänglichen fröhlichen Eindruck. Vielmehr wandelt sich MorgenGrauen geschickt zu einer leicht bizarren Einleitung, in der Fäulnis auf musikalische Weise mit Abstufungen zwischen Schwarz und Weiß spielt.
Mit Angstzustand folgt ein längeres Lied, das stimmungstechnisch ziemlich vielschichtig ist. Die Hauptzutat ist ein düsterer, schleppender und schwerer Rhythmus, der partiell sehr in Richtung Doom Metal geht. Um ihn herum errichtet Fäulnis unterschiedliche harmonische und atmosphärische Elemente, die zum Teil etwas Psychedelisches und Hypnotisches haben, was mich gleichfalls an Doom Metal, etwa an Ufomammut, erinnert. Abwechslungsreicher, nämlich sowohl treibend schnell mit tief verzerrtem Gesang, als auch melodisch, riffbetont und mit Klargesang, präsentiert sich das Stück Weiße Wände.
Mit über elfeinhalb Minuten Spielzeit ist Kopfkrieg das längste Lied und beinhaltet wie schon Angstzustand, am Doom Metal orientierte Strukturen. Diese Passagen sind aber nicht nur langsam, kraftvoll und schleppend, sondern bisweilen auch atmosphärisch riff- und melodiebetont, weshalb sicherlich auch Vergleiche zum Doom Metal verwandten Sludge nicht unangebracht sind. Mittendrin in Kopfkrieg gibt es aber auch einen klaren Part, in dem klar sprechende, ängstlich klagende und wimmernde Stimmen zu hören sind. Klare Stimmen sind auch in Landgang zu hören, dessen textliche Wortwahl angenehm schlicht und direkt ist.
Gehirn zwischen Wahn und Sinn ist nicht nur ein sehr gutes und angenehmes, sondern für mich vor allem auch ein sehr überraschendes Album. Denn im Vergleich zu Cholerik: Eine Aufarbeitung² wirkt es insgesamt weitaus reifer, stimmiger und überzeugender. Gehirn zwischen Wahn und Sinn ist in erster Linie atmosphärisch und dabei sehr schön gitarrenbetont. Allerdings fehlen die bizarren und obskuren Parts und Samples nicht, wie man sie auf Cholerik hören konnte. Allerdings sind sie ansprechender gestaltet und besser in den musikalischen Fluss eingebettet.
Für mich ist das neue Werk wunderbarer Dark Metal, der kraftvoll und intensiv ist und trotz des hohen atmosphärischen Anteils auch harte und aggressive Elemente hat. Ich bin sehr positiv überrascht und freue mich vor allem auch über die gut inszenierten Einflüsse aus dem Bereich des Doom Metals. Zudem ist auch das 20-seitige Booklet sehr ansprechend und ein echter Hingucker.
9/10
Aceust
01. MorgenGrauen
02. Angstzustand
03. Weiße Wände
04. Kopfkrieg
05. Landgang
06. Trümmer
07. Spiegel, Splitter, Schrott
08. Weltuntergang folgt
http://www.sickblackart.de/
18.05.2009
Bewitched - Unveilig Zion: The Mother's Return | 2008 | Thule Records / Night Birds Records | Kassette | Black Heavy Doom Metal
Die kleine Plattenfirma Thule Records hat sich auf Kassettenwiederveröffentlichungen spezialisiert. Eine dieser Wiederveröffentlichungen ist das 2005 erschienene, fünfte Bewitched Album Unveiling Zion: The mother’s return. Bisher kannte ich nur das zweite Werk Dragonflight, welches seinerzeit für Aufsehen sorgte. Bewitched hat seither seinen von Mercyful Fate und Candlemass beeinflussten Stil beachtlich weiterentwickelt und verfeinert. Auf Unveiling Zion macht Bewitched jedenfalls einen deutlich reiferen Eindruck, was einerseits natürlich auf einen besseren Klang, aber auch auf strukturelle und gesangliche Veränderungen zurückzuführen ist.
Unveiling Zion ist mit 74 Minuten Spielzeit ein sehr langes Album, welches sehr vielfältiges Material und überraschende Momente besitzt. Natürlich ist der Black Heavy Doom Metal nach wie vor präsent, doch ist er einer düsteren und druckvolleren Entwicklung gewichen. So war Dragonflight zuweilen sehr melodisch bis fröhlich, so enthält Unveiling Zion neben aggressiven Einlagen auch sehr düstere, teilweise gar bizarre Dark-Ambient-Parts.
Im ersten Titel Ancient fortress evocation sind diese epischen und melodischen Strömungen von Dragonflight noch sehr deutlich wahrzunehmen, obgleich das Lied einen deutlich flotteren sowie härteren Sog hat. Klargesang und leicht verzerrter Gesang wechseln sich ab, wobei der leicht verzerrte Gesang wesentlich ernster und kräftiger als auf Dragonflight ist. Im folgenden The winter’s rover überwiegt dann dieser verzerrte Gesang schon deutlich, auch wenn die Instrumentalisierung noch sehr melodisch aber schon sehr druckvoll ist. Partiell erinnert das Lied an Bathorys Viking Metal Ära.
Ein ganz großer Pluspunkt von Bewitched ist es übrigens, trotz des hohen melodischen Anteils, niemals zu melodisch, fröhlich oder verspielt zu wirken. Dies ist, angesichts der Hülle und Fülle an Melodien und atmosphärischen Parts schon ein kleines Kunststück. Aber wie bereits erwähnt ist Unveiling Zion überraschend und nicht nur melodisch oder episch. Die erste große Überraschung kommt mit Insurrection, einem ziemlich langen Titel, in dem ein regelrechter Wutausbruch zu bestaunen ist. In Elven summoning from Midgard gibt es gleichfalls enorme Schnelligkeit und Härte zu hören. Das Interessante hieran ist, dass das eingängig schnelle Schlagzeug Brachialgewalt versprüht, die verschiedenen verzerrten Stimmen hingegen aber obskure und bizarre Anteile beimischen. Auf dieses heftige und aggressive Lied folgt dann The path of sorrow and doom (Part I), welches ein reines Dark-Ambient-Stück ist. Es ist nicht weniger düster und bizarr und wird von Part II, einem schleppenden und druckvollen Doom-Metal-Stück abgelöst, das ebenfalls sehr bizarre Stimmen und Samples besitzt.
Zwischendurch gibt es mit Into the ardent awaited land gibt es auch ein Cover von Falkenbach. Die Interpretation von Bewichted ist gewisser maßen eigenwillig, da es nur halb so lang wie das Original ist und komplett ohne Saiteninstrumente auskommt. Lediglich eine dumpf klingende Trommel sowie Begleitgeräusche sind neben dem Klargesang zu hören.
Unveiling Zion: The mother’s return ist ein überaus interessantes sowie extrem facettenreiches Werk. Und es ist in jeder Hinsicht ein sehr überzeugendes Album. Ganz gleich ob Bewitched episch, harmonisch, schleppend, bizarr oder heftig spielt. Alles ist flüssig und überzeugend und insgesamt wunderbar harmonisch aufeinander abgestimmt.
8,5/10
Aceust
01. Ancient fortress evocation (For the glory of chaos)
02. The winter's rover (Hibernum in perpetuum)
03. Stjärnstoft
04. Insurrection (For the pagan blood)
05. Into the ardent awaited land (Falkenbach Cover)
06. A feast for the antichrist
07. Elven summoning from Midgard
08. The path of sorrow and doom (Part I)
09. The path of sorrow and doom (Part II)
10. Ragnarokk for a new beginning
11. The Ragnarokk song (The return of the mother)
08.05.2009
Austere - To Lay Like Old Ashes | 2009 | Eisenwald | CD | Black Metal
Nach den Splitveröffentlichungen mit Lyrinx und Isolation erreicht mich nun Austeres zweites Album To lay like old ashes. Die Beiträge Austeres auf den Splits waren ansprechend und nett, aber eben nur nett. Ich empfand das dort vorgetragene Liedgut insgesamt als etwas zu harmlos, obgleich ich die guten Harmonien durchaus zu schätzen wusste. Ähnliches gilt auch für To lay like old ashes.
Nachdem der kurze und überflüssige, nichts aussagende Einklang Down seine Schuldigkeit getan hat, fällt sofort mit den ersten Sekunden von To fade with the dusk der klare und differenzierte Klang auf. Dieses neue Klanggewand ist kälter und steriler als zuvor auf den beiden Splits. Auf die Dauer ist mir der Klang aber etwas zu glatt und anonym, vor allem was den verzweifelt wirkenden Kreischgesang betrifft. Klar, Austere spielt Depressive Black Metal, und dazu gehört nun mal solch klagender, von Pein und Kummer getriebener Kreischgesang, doch konnte ich mich mit dem von Austere bisher noch nie so recht anfreunden. Mir fehlt im Gesang eine Spur an echter, authentischer Emotion. Auf mich wirkt Austeres Gesang zu aufgesetzt und künstlich. Vermutlich stehe ich mit diesem Eindruck allein auf weiter Flur. Musikalisch und harmonisch ist To fade with the dusk aber ein echter Leckerbissen. Vor allem die atmosphärischen, stets wiederkehrenden Riffs in der ersten Hälfte sind von schlichter Eleganz und dringen direkt ins Mark.
In den ersten Minuten schleicht This dreadful emptiness atmosphärisch langsam, begleitet vom Kreischgesang, seicht dahin. Doch dann bricht ein schneller - zum Teil brachial und heftig eingehämmerter - und treibender Part los, der überaus energisch ist. In diesem eindringlich schnellen Part gefällt mir sogar der Kreischgesang richtig gut, da er hervorragend mit dieser heftigen und aggressionsgeladenen Atmosphäre harmoniert.
Im Titelstück sind neben atmosphärischen Gitarrenmelodien und treibenden Schlagzeugeinlagen erstmals auch orchestrale Stimmungselemente und Klargesang zu hören. Vor allem der Klargesang stößt mir bitter auf. Er wirkt auf mich vollständig deplatziert und zerstört jegliche zuvor aufgebaute Atmosphäre. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wieso alle plötzlich denken, Klargesang in die Musik einbauen zu müssen. In der Regel kommt dabei nur Schrott heraus. Da gleicht der anschließende, eingängig schnelle Abschlusspart einem beruhigenden Balsam.
Dummerweise ist im direkt anschließenden Just for a moment… ebenfalls Klargesang zu hören. Zwischen zwei sanften Klargesangstrophen legt Austere einen wüsten sowie aggressiven Zwischenpart hin, in dem der Sänger auszuflippen scheint und sich darüber ärgert und lauthals auslässt, dass der Part mit Klargesang zuvor so Scheiße war. Die Intention Austeres hierbei ist sicherlich eine andere, aber ich fasse das mal lieber so bissig und selbstironisch auf.
Zu Grabe getragen wird das Album dann mit dem knapp 21 Minuten langen Instrumentalstück Coma II. Es ist ein extrem ruhiges Stück ohne Schlagzeug. Es sind lediglich verzerrte und klare Gitarren zu hören. Ein wenig erinnern mich Klang und Melodieführung an die beiden Gebrechlichkeit-Lieder Burzums.
To lay like old ashes ist für mich ein zwiespältiges Werk, das extrem gute Momente besitzt, mich andernorts aber auch regelrecht ärgert und boshaft macht. Für Liebhaber des Depressive Black Metals sicherlich ein Tipp. Gute, eindringliche Gitarrenmelodien gibt es genug. Aber der gesangliche Aspekt ist ambivalent und auch der insgesamt glatte und sterile Klang ist verbesserungswürdig. Dunkle, basslastige Töne und Schlagzeug könnten ruhig besser zur Geltung kommen.
7/10
Aceust
01. Down
02. To fade with the dusk
03. This dreadful emptiness
04. To lay like old ashes
05. Just for a moment...
06. Coma II
Todesstoß - Würmer zu weinen | 2009 | Eisenwald | CD | Black Metal
Todesstoß ist mit zu den interessantesten Gruppen
Deutschlands, wenn nicht sogar mit zu den interessantesten Gruppen
weltweit, zu zählen. Seit den Anfangstagen vor neun Jahren ist zwar
durchaus eine gewisse Entwicklung zu verzeichnen, doch ist sich Todesstoß trotz alledem treu geblieben. Aufmerksam geworden auf Todesstoß
bin ich durch die Splitkassette mit Imperium Sacrum. Die zwei dort
enthaltenen Stücke sind roh, dumpf, düster und vom extrem verzerrten
Kreischgesang Martin Langs gekennzeichnet. Aber schon da sind die
einzigartigen – und für Todesstoß bis heute typischen – Melodieführungen zu hören.
In den neun Jahren hat es Todesstoß auf zahlreiche Veröffentlichungen gebracht, von denen jede einzelne nicht nur interessant und gelungen, sondern stets auch künstlerisch und meisterhaft ist. Mit Würmer zu weinen steht nun, nach Stelldichein (die instrumentale MCD Selbstentleibung außen vor gelassen), ein neues Werk in den Regalen.
Mit Barfuß auf Knochen beginnt das neue Werk höchstinteressant, da der extrem verzwerrte Kreischgesang einer klareren, weniger verzerrten aber dafür nicht minder wahnsinnigen und intensiven Stimme gewichen ist. Wenn man den Text mitliest ist der Gesang sogar recht gut verständlich, was aber nicht nur der Verständlichkeit dient, sondern auch die Sinne dahin gehend schärft, einzelne Betonungen oder Schreie besser wahrzunehmen, was dann letztlich das Bizarre, Düstere und Unheimliche im Gesang zusätzlich betont. Barfuß auf Knochen ist ein wunderbares Lied mit eindringlichem Gesang, einfacher aber wirksamer Rhythmik und einer teilweise regelrecht hypnotischen Melodik, die sowohl dramatische Monotonie als auch wundersame Harmonien aufweist.
Das folgende, kurze Aasgefasel ist ein eindringlicher Gedichtvortrag, der sehr intensiv und emotional, teils verzerrt und unverständlich vorgetragen wird. Es ist eine seltsame und bizarre aber faszinierende Stimmung die Aasgefasel transportiert. Da ist die Kürze von einer Minute schon etwas schade, gern würde ich dem Gefasel länger lauschen und erliegen.
Würmer zu weinen ist insgesamt betrachtet ein sehr eindringliches und nachdrückliches Werk, das sowohl musikalisch, als auch lyrisch und nicht zuletzt auch optisch mehr als nur ansprechend ist. Es ist extremer und bizarrer Dark Metal mit Tiefgang, der seinesgleichen sucht. Für alle die Todesstoß bereits kennen und schätzen, ist das neue Album ohnehin ein Pflichtkauf. Würmer zu weinen ist aber auch allen anderen wärmstens zu empfehlen, die geistreichen und düsteren extrem Metal zu schätzen wissen.
9/10
Aceust
01. Barfuß auf Knochen
02. Aasgefasel
03. Würmer zu weinen oder Vom Lebenshunger
04. Monotonie der Wunden
05. In stillen Wassern
In den neun Jahren hat es Todesstoß auf zahlreiche Veröffentlichungen gebracht, von denen jede einzelne nicht nur interessant und gelungen, sondern stets auch künstlerisch und meisterhaft ist. Mit Würmer zu weinen steht nun, nach Stelldichein (die instrumentale MCD Selbstentleibung außen vor gelassen), ein neues Werk in den Regalen.
Mit Barfuß auf Knochen beginnt das neue Werk höchstinteressant, da der extrem verzwerrte Kreischgesang einer klareren, weniger verzerrten aber dafür nicht minder wahnsinnigen und intensiven Stimme gewichen ist. Wenn man den Text mitliest ist der Gesang sogar recht gut verständlich, was aber nicht nur der Verständlichkeit dient, sondern auch die Sinne dahin gehend schärft, einzelne Betonungen oder Schreie besser wahrzunehmen, was dann letztlich das Bizarre, Düstere und Unheimliche im Gesang zusätzlich betont. Barfuß auf Knochen ist ein wunderbares Lied mit eindringlichem Gesang, einfacher aber wirksamer Rhythmik und einer teilweise regelrecht hypnotischen Melodik, die sowohl dramatische Monotonie als auch wundersame Harmonien aufweist.
Das folgende, kurze Aasgefasel ist ein eindringlicher Gedichtvortrag, der sehr intensiv und emotional, teils verzerrt und unverständlich vorgetragen wird. Es ist eine seltsame und bizarre aber faszinierende Stimmung die Aasgefasel transportiert. Da ist die Kürze von einer Minute schon etwas schade, gern würde ich dem Gefasel länger lauschen und erliegen.
Würmer zu weinen ist insgesamt betrachtet ein sehr eindringliches und nachdrückliches Werk, das sowohl musikalisch, als auch lyrisch und nicht zuletzt auch optisch mehr als nur ansprechend ist. Es ist extremer und bizarrer Dark Metal mit Tiefgang, der seinesgleichen sucht. Für alle die Todesstoß bereits kennen und schätzen, ist das neue Album ohnehin ein Pflichtkauf. Würmer zu weinen ist aber auch allen anderen wärmstens zu empfehlen, die geistreichen und düsteren extrem Metal zu schätzen wissen.
9/10
Aceust
01. Barfuß auf Knochen
02. Aasgefasel
03. Würmer zu weinen oder Vom Lebenshunger
04. Monotonie der Wunden
05. In stillen Wassern
07.05.2009
Arcana Coelestia - Le Mirage De L'Idéal | 2009 | ATMF | CD | Black Doom Metal
Nach dem großartigen Debütalbum Ubi secreta colunt schlägt das italienische Duo Arcana Coelestia nun mit dem Zweitling Le mirage de L’Idéal
zurück. Ähnlich wie bei Urna, der anderen Gruppe von Gitarrist und
Klangmeister MZ, ist das neue Werk im Vergleich zum Vorgänger
atmosphärischer und weniger düster ausgefallen.
Bereits im knapp elf Minuten langen Auftaktstück Duskfall bekommt man diese Entwicklung voll und ganz zu spüren. In Duskfall stecken subjektiv gefühlt viel mehr Melodieführungen und Stimmungen, als auf dem gesamten Album Ubi secreta colunt. Duskfall ist ein eindringliches Lied, das sowohl dunkle Passagen mit düsteren, ruhigen Gitarrenklängen, als auch aufkeimende, geradezu lebendig wirkende Momente mit lebhaften Soli und Gitarren besitzt. Zwischendrin sind klare, atmosphärische Parts der Schwermut zu hören. Lediglich der klare Gesang im letzten Abschnitt des Liedes hätte man weglassen können, da er meiner Meinung nach zu brav und nett ist. Klargesänge, männliche wie weibliche, sind partiell immer wieder auf dem Album zu hören, was mir persönlich missfällt, aber wohl eine logische Konsequenz aus der Entwicklung ist. War Ubi secreta colunt noch Funeral Doom gepaart mit Anleihen des Black Metals, so ist Le mirage de L’Idéal eher atmosphärischer Doom Metal mit Anleihen des Funeral Doom.
Arcana Coelestia versteht es nach wir vor ausgezeichnet, mit großartigen Melodien zu brillieren. Ganz gleich, ob es die einfach und klar strukturierten, stets düster wirkenden, sphärischen Gitarren im Hintergrund sind, die bereits auf dem Vorgänger überragend waren. Oder ob es sich um detailreiche, verschachtelte und komplexe Arrangements handelt. Arcana Coelestia schafft es spielerisch, eine überaus dichte und vereinnahmende Atmosphäre zu erzeugen, die durchgängig auf hohem Niveau aufrechterhalten wird.
Le mirage de L’Idéal ist anders als sein Vorgänger, vor allem verspielter und melodischer. Düstere Stimmungen und bizarre Momente wurden dabei allerdings nicht vergessen. Mir gefällt Ubi secreta colunt aber dennoch besser, da es eine bedrückendere Stimmung verursacht und insgesamt düsterer sowie geradliniger ist.
7,5/10
Aceust
01. Duskfall
02. Requiem
03. Le mirage de L'Idéal
04. Tragedy & delirium Part I - The tragedy
05. Tragedy & delirium Part II - The delirium
06. ...thus fade in nocturnal deluge
Bereits im knapp elf Minuten langen Auftaktstück Duskfall bekommt man diese Entwicklung voll und ganz zu spüren. In Duskfall stecken subjektiv gefühlt viel mehr Melodieführungen und Stimmungen, als auf dem gesamten Album Ubi secreta colunt. Duskfall ist ein eindringliches Lied, das sowohl dunkle Passagen mit düsteren, ruhigen Gitarrenklängen, als auch aufkeimende, geradezu lebendig wirkende Momente mit lebhaften Soli und Gitarren besitzt. Zwischendrin sind klare, atmosphärische Parts der Schwermut zu hören. Lediglich der klare Gesang im letzten Abschnitt des Liedes hätte man weglassen können, da er meiner Meinung nach zu brav und nett ist. Klargesänge, männliche wie weibliche, sind partiell immer wieder auf dem Album zu hören, was mir persönlich missfällt, aber wohl eine logische Konsequenz aus der Entwicklung ist. War Ubi secreta colunt noch Funeral Doom gepaart mit Anleihen des Black Metals, so ist Le mirage de L’Idéal eher atmosphärischer Doom Metal mit Anleihen des Funeral Doom.
Arcana Coelestia versteht es nach wir vor ausgezeichnet, mit großartigen Melodien zu brillieren. Ganz gleich, ob es die einfach und klar strukturierten, stets düster wirkenden, sphärischen Gitarren im Hintergrund sind, die bereits auf dem Vorgänger überragend waren. Oder ob es sich um detailreiche, verschachtelte und komplexe Arrangements handelt. Arcana Coelestia schafft es spielerisch, eine überaus dichte und vereinnahmende Atmosphäre zu erzeugen, die durchgängig auf hohem Niveau aufrechterhalten wird.
Le mirage de L’Idéal ist anders als sein Vorgänger, vor allem verspielter und melodischer. Düstere Stimmungen und bizarre Momente wurden dabei allerdings nicht vergessen. Mir gefällt Ubi secreta colunt aber dennoch besser, da es eine bedrückendere Stimmung verursacht und insgesamt düsterer sowie geradliniger ist.
7,5/10
Aceust
01. Duskfall
02. Requiem
03. Le mirage de L'Idéal
04. Tragedy & delirium Part I - The tragedy
05. Tragedy & delirium Part II - The delirium
06. ...thus fade in nocturnal deluge
The Frost - Everlasting Damnation | 2009 | Splendour Productions | Kassette | Black Metal
Mittlerweile ist es schon dreie Jahre her, seit ich das letzte Mal etwas von The Frost aus Kroatien hörte. Es war das zweite Demo Damned and forgotten, welches damals eine Steigerung zum ersten Demo In conspiracy with nature bedeutete. Damals war The Frost noch ein Einmannprojekt, was man vor allem am Drumcomputer hören konnte. Inzwischen sind drei Jahre vergangen, The Frost besteht nun aus drei Musikern und es wurden seitdem drei Tonträger veröffentlicht. Mit Everlasting damnation ist nun die neuste Veröffentlichung in der Form einer Kassetten EP da.
Und die hat es in sich. Schon gleich der erste Titel True underground blasphemer hat es in sich, weiß auf Anhieb zu gefallen. Auf den einleitenden, schleppenden Anfangspart (welcher viel passender und stimmungsvoller als ein langweiliges Intro ist) folgt ein wüstes und stampfendes Black-Metal-Gewitter, das giftig und bissig ist. Der Gesang ist auf eine sehr angenehme Weise heiser verzerrt, das Schlagzeug poltert und trommelt flott und auch die Riffs lassen keine Wünsche offen. Überhaupt ist das Spiel an den Saiteninstrumenten auf Everlasting damnation eine wahre Freude. Einerseits eingängig und einprägsam, auf der anderen Seite aber auch sehr schön spielerisch und immer wieder mit dem einen und anderen Riff überraschend.
The Frost ließ ja schon auf den beiden ersten Demos keinen Zweifel daran, dass man sich ganz klar dem Oldschool verschrieben hat. Mit Everlasting damnation wird dies nochmals mehr als deutlich. Phasenweise sind immer wieder mal leichte Thrash-Einflüsse zu erkennen, nicht nur das Riffing betreffend sondern auch rhythmisch und strukturell. The Frost überzeugt aber nicht nur mit grandiosen Riffs und einer fiesen, verachtenden Stimmung und Spielweise, sondern kann auch mit vereinzelten atmosphärischen und klaren Passagen überraschen und punkten. An einer Stelle ist sogar liebliches und dezent vorgetragenes Violinenspiel zu hören. Es steht allerdings nicht im Mittelpunkt sondern sanft und sphärisch im Hintergrund, was die großartige Atmosphäre eindringlicher werden lässt, und nebenbei bemerkt absolut kitschfrei ist.
Ich kann nur sagen, dass Everlasting damnation eine hervorragende, nahezu perfekte Veröffentlichung ist. Sie enthält Spielwitz in der Form von guten Riffs und Melodien, ist aber auch rau und gemein, besitzt ein exzellent ausgewogenes Verhältnis zwischen Härte, Eingängigkeit und Abwechslung und auch der Klang des Masters, welches mir vorliegt, passt perfekt zur Musik. Ich bin absolut begeistert! Ich kann jetzt schon sagen, dass Everlasting damnation für mich zu den besten Veröffentlichungen 2009 gehören wird.
9,5/10
Aceust
01. True underground blasphemer
02. I'm the pain of god
03. Everlasting domination
04. They'll rape your soul
05. Cursed brotherhood
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