22.04.2005

Dusk - Carpathian Darkness | 2005 | Regimental Records | CD | Black Metal

Nachdem auf dem letzten Werk The darksoul's scream lediglich altes Material neu aufbereitet wurde, ist mit Carpathian darkness nun ein komplett neues Album von Dusk erhältlich. Stilistisch unterscheidet sich das neue Album von seinen beiden Vorgängern stark. Dusk haben ihren dunklen und melancholischen Pfad verlassen und verhalten sich auf Carpathian darkness entsprechend wilder, schneller und aggressiver als zuvor. Es sind zwar nach wie vor typische Elemente der Band vorhanden, wenn auch in deutlich milderer Form als bisher. Die alten und bekannten Elemente Dusk's ordnen sich der neuen Gangart absolut unter; so fehlen beispielsweise harmonische Keyboardklänge gänzlich. Carpathian darkness ist zu jedem Zeitpunkt schneller und energischer als irgendeine Veröffentlichung zuvor. Daran ändern auch die typischen langen Passagen mit den eingängigen Riffs und der bekannte verzerrte Kreischgesang nichts. Der Gesang ist zwar nach wie vor Dusk, wird aber bei weitem nicht mehr so innbrünstig und verzweifelt gesungen und eingesetzt wie bisher. Im Gegenteil, Dusk kehren den Effekt sogar um und setzen den Gesang als aggressives Element ein, etwa bei dem sehr schnellen und eingängigen Stück Black gate.
Bis auf Power of revenge und Follow the call sind alle Stücke schnell, treibend bis peitschend und eingängig strukturiert. Vor allem aber das letzte Lied Follow the call besitzt noch die größte Nähe zum älteren Material. Hier fehlt jegliche Aggressivität und Härte, stattdessen herrschen melancholische dunkle Melodien vor und auch der Gesang ist emotionaler, hinsichtlich früherer hysterischer Schreie und Ausbrüche.

Diese Entwicklung fort vom (reinen) „Depressiv Black Metal“ ist positiv zu bewerten, denn die Veränderungen in eine andere Richtung haben Dusk mit Carpathian darkness gut hinbekommen. Die neuen, schnellen und harten, Elemente befinden sich in einem stimmigen Verhältnis zur typischen Atmosphäre und bisherigen Spielweise Dusk's, die trotz aller Neuerungen in der Musik existent ist.


01. Power of revenge
02. Shadows
03. Carpathian darkness
04. Black gate
05. Enter the realm of death
06. Follow the call

07.04.2005

Demonic Chorals - Power Of Immortal Hatred | 2005 | Schwarzmetall Musikproduktionen | CD | Black Metal

Power of immortal hatred ist das Debütalbum des slowakischen Duos Demonic Chorals. Von der ersten bis zur letzten Sekunde, über acht Titel verteilt, prügelt sich das Gespann brachial und wütend voran. Die Lieder sind allesamt aggressiv und technisch strukturiert, sowohl im Bereich des Schlagzeugs als auch an der Gitarre. Trotz aller Härte und Schnelligkeit erweist sich das Schlagzeug als sehr abwechslungsreich eingespielt. Es gibt Double-Bass, viele Breaks und pressendes Geprügel zu hören. Streckenweise klingt das Schlagzeug in seiner trockenen und technischen Spielweise nach einer brutalen Death / Grind Band. An der Gitarre geben sich Demonic Chorals ebenso facettenreich wie auch technisch. Vor allem was die Führungsgitarre betrifft, die oft schnelle und harte Riffs zum Besten gibt. Der Gesang ist passend zur instrumentalen Aggressivität eindringlich und hasserfüllt verzerrt. Er ist sehr kontinuierlich gehalten, ab und zu gibt es tiefere Gesangseinlagen die ebenfalls an Death Metal erinnern.

Demonic Chorals haben es mit der technischen Versiertheit allerdings ein wenig übertrieben. Durch die akkurate technische Umsetzung der vielen Elemente, der häufigen Breaks und die sehr abwechslungsreich gespielte Führungsgitarre wirkt die Musik zuweilen etwas zähflüssig und in viele kleine Stücke zerlegt, es entsteht kein homogener Spielfluss. Es ist von allem ein wenig zu viel, etwas mehr gleich bleibende Eingängigkeit hätte der Atmosphäre gut getan.

01. March forward!
02. My servants
03. Blood for our liberty
04. Manifest of the false god
05. Demonic chorals
06. Eternally forgotten
07. Land of pain
08. Armed with willpower

04.04.2005

Deathgate Arkanum - Totenwerke | 2005 | Blutvergießen / Kenosis Kult | CD | Black Metal

Nach zwei Demobändern und zwei Splitvinyls ist nun die erste CD von Deathgate Arkanum veröffentlicht worden. Totenwerke enthält vier längere Titel die man als depressiven Black Metal bezeichnen kann, sofern einem diese Namensgebung zusagt. Auf der Split MLP mit Branstock, Cultus und Odal gefielen mir Deathgate Arkanum nicht sonderlich gut, doch jetzt auf den beiden 2005er Veröffentlichungen Totenwerke sowie der 7“ Split EP mit Todesstoß sagt mir das Liedgut weitaus mehr zu. Da ich die beiden Demos nicht kenne, weiß ich nicht inwieweit der aktuelle musikalische Standpunkt eine logische Weiterentwicklung ist oder eher als Rückgesinnung zu verbuchen ist.

Wie dem auch sei, Totenwerke ist ein melancholisches Werk mit sehr eindringlichem und intensiven Gesang, der in Intension und extremen Gefühlsausdruck durchaus Ähnlichkeiten zu Todesstoß aufweist. Die vier Stücke sind von übersichtlicher und eingängiger Struktur, für die man beim Hören ziemlich schnell ein Gefühl bekommt. Angesichts der düsteren und eindringlichen Atmosphäre ein positiver Aspekt des Songwritings.
Ein wenig schwach empfinde ich das Schlagzeug, gerade was den Klang betrifft. Der geht nämlich an einigen Stellen etwas unter, hinter den grellen und sehr präsenten Gitarren sowie dem Gesang. Allerdings gefallen mir deren Melodien gepaart mit der Stimme sehr gut, weshalb ich die Schwachstelle Schlagzeug nicht weiter schmerzhaft finde.

Deathgate Arkanum haben mit Totenwerke ein interessantes und solides Album erschaffen, das vor allem von der sehr starken, düsteren und präsenten Atmosphäre lebt. Sollten Deathgate Arkanum künftig so weitermachen, wird der Ein-Mann-Gruppe sicherlich noch einiges an Bedeutung zuteil werden.

01. ... und Hass gebar jen' Fluten Glück
02. Ave imperium antichristus
03. Freigeist
04. I open my veins (In disgust for this world)