01.01.2005

Forgotten Woods - Eine Würdigung






[FORGOTTEN WOODS - Ein Würdigung]



FORGOTTEN WOODS gehören wohl zu jener norwegischen Sorte von Gruppen, die im schier übermächtigen und gleissenden Strahlen von Satyricon, Mayhem, Burzum und Darkthrone in der Versenkung von Nichtbeachtung untergegangen sind. Es ist wohl der ostdeutschen Plattenfirma No Colours Records zu verdanken (nicht nur deshalb, weil sie 2002 die Box mit drei CDs herausbrachten), dass die Norweger um Olav Berland und Rune Vedaa hierzulande letztlich doch noch in einigen Kreisen verdientermaßen Beachtung fanden.

Denn was FORGOTTEN WOODS in den 1990iger Jahren musikalisches geleistet und vollbracht haben, steht dem in nichts nach, was etwa Burzum oder Darkthrone taten, es war nur leiser und weniger medial inszeniert. Auf dem ersten Demo „Through The Woods“ aus dem Jahre 1993 ließen sie bereits ein wenig erkennen, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln könnte und sich aus heutiger Sicht ja auch entwickelt hat. Es waren zwar nur drei Lieder auf der Kassette enthalten, allerdings war „Inside the witches cave“ über zehn Minuten lang und besaß lange instrumentale Strecken die teilweise eigenwillig (eben bandtypisch) strukturiert waren. Lediglich der Gesang war auf dem ersten Demoband noch anders als man ihn von den späteren Alben her kennt.

Noch im selben Jahr erschien das zweite gleichnamige Demo. Es war weitaus rauer und räudiger als „Through the woods“. Der Gesang war extrem verzerrt, der Klang grell, schrill und unsauber aber wenn man sich die Mühe macht und trotz der ohrenunfreundlichen Grelle den Melodien der Gitarren zuhört, wird einem schnell klar das FORGOTTEN WOODS von Anfang an ihren eigenen wunderbaren Stil hatten.
FORGOTTEN WOODS sind stilistisch wohl auch zu den Vorreitern im düsteren und depressiven Black Metal zu zählen. Malefic von Xasthur wusste dies zu würdigen und spielte speziell für die Vinylversion von „The Funeral Of Being“ (From Beyond Productions, 2003) das Lied „Dimension Of The Blackest Dark“ nach.

Olav und Rune haben nicht nur mit FORGOTTEN WOODS großartige und ergreifende Musik gemacht sondern haben auch gespürt, zur richtigen Zeit die Gruppe zu Grabe zu tragen. 1996, nach dem „As the wolves gather“ erschien, war es aus mit FORGOTTEN WOODS. Um 1998 herum erschienen zwar unter dem neuen Namen JOYLESS noch – zum Teil unbekannte – Lieder aus der alten Zeit. Doch mit der ersten richtigen JOYLESS-Veröffentlichung, der 10“ MLP „Blue In The Face“ ( Lustreless Eyes Productions 1999, 200 Kopien) wurde es klar, dass es endgültig vorbei ist.

Bis heute sind die großartigen Werke und die ungetrübten Erinnerungen daran erhalten. Nicht zuletzt wahrscheinlich auch deshalb, weil Olav und Rune im Gegensatz zu den anderen norwegischen Bands, einen anderen (besseren!) Weg für sich gewählt haben. Wer weiß, vielleicht ist es am Ende sogar gut, dass FORGOTTEN WOODS niemals eine so große Aufmerksamkeit bekommen haben, ihnen blieb eine mediale und kommerzielle Ausschlachtung erspart.

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