Human Serpent - Inhumane Minimalism
2015 | Black Metal
CD | Nebular Winter Productions
Vor etwas weniger als einem Jahr überzeugten HUMAN SERPENT mit ihrem Debütalbum „The Gradual Immersion In Nihilism“ und nun gibt es bereits einen Nachschlag in der Form des zweiten Langeisens. Dieses wurde „Inhumane Minimalism“ getauft und die Griechen knüpfen direkt beim Vorgänger an, drehten aber an der einen und anderen Stellschraube.
Erneut verbinden HUMAN SERPENT griechische Tradition mit eigenen Ideen. Die Tempi sind oft hoch, der Gesang ist garstig und harsch und die Gitarren erweisen sich als dezidiert melodisch. Es treffen, im besten musikalischen Sinne, eine minimalistische respektive primitive Rohheit und Härte auf subtile Melodien. Somit sind HUMAN SERPENT einerseits stets hasserfüllt und unmenschlich, zugleich aber immer auch darauf bedacht, das Ganze nicht plump und statisch wirken zu lassen. Im Detail gibt es zahlreiche spielerische Feinheiten an den Gitarren und dem Schlagzeug, welche für eine spezielle Würze sorgen.
Im Vergleich zum Vorgänger erweist sich das neue Album als etwas kälter, härter sowie direkter. Die Melodien sind etwas zurückhaltender ausgefallen und das Schlagzeug ist häufiger direkt und rasend zu hören. „Inhumane Minimalism“ ist also giftiger und unmenschlicher ausgefallen, was den Griechen gut steht. Sie verbinden die typische hellenische Atmosphäre mit hasserfülltem, geradlinigem und schnörkellosem Black Metal. Freunde des griechischen Black Metal dürfen hier bedenkenlos zugreifen!
1. The World In Coffins
2. Messiah For Parasites
3. Trees Of Flesh
4. Starving Void Upon Earth
5. Decay
6. Bottomless Fall
7. Funeral Grimness
8. The Lament
9. Mother Of Depression
http://humanserpentofficial666.blogspot.gr/
https://humanserpent.bandcamp.com/
http://nebularwinter.blogspot.de/
13.07.2015
12.07.2015
Skogen - I Döden
Skogen - I Döden
2015 | Black Metal
Vinyl | Eisenwald Tonschmiede
Anhänger der schwedischen Band SKOGEN dürfen sich freuen. Über Eisenwald wird das vierte und jüngste Album „I Döden“ nun auf Doppelvinyl mit drei Zusatzstücken veröffentlicht, nachdem die reguläre CD-Version bereits über ein Jahr alt ist. SKOGEN wussten hier bereits mit ihren ersten beiden Alben „Vittra“ und „Svitjod“ zu überzeugen. Das dritte Werk „Eld“ blieb jedoch unentdeckt und mit „I Döden“ überrascht mich das schwedische Trio nun ein wenig.
SKOGEN bleiben sich treu, indem sie traditionellen skandinavischen Black Metal interpretieren, der Groll und Grimm mit Melodik und atmosphärischen Arrangements verbindet. Dies war auf den ersten Alben so und so ist es auch auf „I Döden“. Überraschend empfinde ich jedoch die offenkundige Hinwendung zu norwegischen Gruppen wie etwa SATYRICON, BURZUM oder auch GEHENNA. Die Einflüsse dieser norwegischen Größen der 90iger offenbaren sich erstmals im dritten Stück „När Himlen Svartnar“, in dem atmosphärisches Keyboard mit grellgestimmten Gitarren und einem rauen Gesang kombiniert wurden. In dem Lied entwickelt sich eine Stimmung, wie ich sie auf den ersten beiden Alben von SATYRICON lieben lernte. Roher und direkter Black Metal der harsch und gemein aber zugleich auch dezidiert melodisch und atmosphärisch ist. Das war schon damals großartig und auch SKOGEN schaffen es, diesen Geist und diese spezielle Atmosphäre aufzubauen und zu vermitteln.
Doch „I Döden“ ist selbstverständlich weitaus mehr als nur eine Reminiszenz an den norwegischen Black Metal der 90iger. SKOGEN besitzen genügend Strahlkraft und Ideenreichtum, um ganz eigene Akzente zu setzen, was sie bereits seit einigen Jahren beweisen. So gibt es erneut gelegentliche dezent gehaltene Klargesangseinlagen, melodische Gitarrenparts und grundsätzliche atmosphärische Arrangements. Dies findet erneut wohldosiert und überlegt statt. Diese atmosphärischen Einschübe ergeben gemeinsam mit dem kalt-grimmigen Black Metal eine intensive und überaus vielversprechende Einheit. An dieser Stelle ist der Rausschmeißer „Sleep“ zu nennen, der mit über dreizehn Minuten Spielzeit Überlänge hat und schön düster, drückend und regelrecht doomig daher kommt.
Die drei Bonusstücke des Vinyls scheinen ganz offenbar einer älteren Schaffensperiode zu entstammen. „Tihra Dautha“ erinnert klanglich und atmosphärisch stark an die beiden ersten Alben. Das Stück ist grimmig und erinnert ein wenig an DRUDKH, so wie es auf den ersten beiden Alben öfters der Fall war, was für „I Döden“ ansonsten jedoch nicht gilt. Nachfolgend gibt es zwei atmosphärische Stücke. In „Pestvind“ kombineren SKOGEN tragende Keyboards mit einem ruppigen Kreischgesang, der mich ein wenig an CRAFT erinnert. „Radioactivity“ ist das schon wesentlich harmloser, steht hier der Klargesang im Vordergrund.
„I Döden“ ist ein tolles und von SKOGEN bisher das beste Album. SKOGEN blieben sich treu, haben sich aber dennoch fantastisch weiterentwickelt. Der Ansatz den norwegischen Black Metal der 90iger einfließen zu lassen empfinde ich als ich überaus gelungen. „I Döden“ ist somit ein komplexes Album, das grimmige Kälte mit majestätischer Anmut und Melodik perfekt miteinander verbindet. Die Neuauflage kommt als Doppel-LP im Klappcover, die auf 500 Kopien limitiert ist, wovon 100 Exemplare eine Die-Hard Version mit einigen Extras sind.
1. Vargher
2. I Döden
3. När Himlen Svartnar
4. Solarvore
5. Livets Ruin
6. Griftenatt
7. Midvintergraven
8. Svartskogen
9. Tihra Dautha (Bonus)
10. Pestvind (Bonus)
11. Radioactivity (Bonus)
12. Sleep
https://www.facebook.com/skogensweden
http://www.eisenton.de/
2015 | Black Metal
Vinyl | Eisenwald Tonschmiede
Anhänger der schwedischen Band SKOGEN dürfen sich freuen. Über Eisenwald wird das vierte und jüngste Album „I Döden“ nun auf Doppelvinyl mit drei Zusatzstücken veröffentlicht, nachdem die reguläre CD-Version bereits über ein Jahr alt ist. SKOGEN wussten hier bereits mit ihren ersten beiden Alben „Vittra“ und „Svitjod“ zu überzeugen. Das dritte Werk „Eld“ blieb jedoch unentdeckt und mit „I Döden“ überrascht mich das schwedische Trio nun ein wenig.
SKOGEN bleiben sich treu, indem sie traditionellen skandinavischen Black Metal interpretieren, der Groll und Grimm mit Melodik und atmosphärischen Arrangements verbindet. Dies war auf den ersten Alben so und so ist es auch auf „I Döden“. Überraschend empfinde ich jedoch die offenkundige Hinwendung zu norwegischen Gruppen wie etwa SATYRICON, BURZUM oder auch GEHENNA. Die Einflüsse dieser norwegischen Größen der 90iger offenbaren sich erstmals im dritten Stück „När Himlen Svartnar“, in dem atmosphärisches Keyboard mit grellgestimmten Gitarren und einem rauen Gesang kombiniert wurden. In dem Lied entwickelt sich eine Stimmung, wie ich sie auf den ersten beiden Alben von SATYRICON lieben lernte. Roher und direkter Black Metal der harsch und gemein aber zugleich auch dezidiert melodisch und atmosphärisch ist. Das war schon damals großartig und auch SKOGEN schaffen es, diesen Geist und diese spezielle Atmosphäre aufzubauen und zu vermitteln.
Doch „I Döden“ ist selbstverständlich weitaus mehr als nur eine Reminiszenz an den norwegischen Black Metal der 90iger. SKOGEN besitzen genügend Strahlkraft und Ideenreichtum, um ganz eigene Akzente zu setzen, was sie bereits seit einigen Jahren beweisen. So gibt es erneut gelegentliche dezent gehaltene Klargesangseinlagen, melodische Gitarrenparts und grundsätzliche atmosphärische Arrangements. Dies findet erneut wohldosiert und überlegt statt. Diese atmosphärischen Einschübe ergeben gemeinsam mit dem kalt-grimmigen Black Metal eine intensive und überaus vielversprechende Einheit. An dieser Stelle ist der Rausschmeißer „Sleep“ zu nennen, der mit über dreizehn Minuten Spielzeit Überlänge hat und schön düster, drückend und regelrecht doomig daher kommt.
Die drei Bonusstücke des Vinyls scheinen ganz offenbar einer älteren Schaffensperiode zu entstammen. „Tihra Dautha“ erinnert klanglich und atmosphärisch stark an die beiden ersten Alben. Das Stück ist grimmig und erinnert ein wenig an DRUDKH, so wie es auf den ersten beiden Alben öfters der Fall war, was für „I Döden“ ansonsten jedoch nicht gilt. Nachfolgend gibt es zwei atmosphärische Stücke. In „Pestvind“ kombineren SKOGEN tragende Keyboards mit einem ruppigen Kreischgesang, der mich ein wenig an CRAFT erinnert. „Radioactivity“ ist das schon wesentlich harmloser, steht hier der Klargesang im Vordergrund.
„I Döden“ ist ein tolles und von SKOGEN bisher das beste Album. SKOGEN blieben sich treu, haben sich aber dennoch fantastisch weiterentwickelt. Der Ansatz den norwegischen Black Metal der 90iger einfließen zu lassen empfinde ich als ich überaus gelungen. „I Döden“ ist somit ein komplexes Album, das grimmige Kälte mit majestätischer Anmut und Melodik perfekt miteinander verbindet. Die Neuauflage kommt als Doppel-LP im Klappcover, die auf 500 Kopien limitiert ist, wovon 100 Exemplare eine Die-Hard Version mit einigen Extras sind.
1. Vargher
2. I Döden
3. När Himlen Svartnar
4. Solarvore
5. Livets Ruin
6. Griftenatt
7. Midvintergraven
8. Svartskogen
9. Tihra Dautha (Bonus)
10. Pestvind (Bonus)
11. Radioactivity (Bonus)
12. Sleep
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07.07.2015
Valdur - Pathetic Scum
Valdur - Pathetic Scum
2015 | Black Death Metal
CD | Bloody Mountain Records
Rund zwei Jahre liegt der überaus gelungene Vorgänger „At War With“ inzwischen zurück und seit einer Woche gibt es nun mit „Pathetic Scum“ das bereits vierte Album der amerikanischen Klangextremisten. VALDUR gründeten sich 1999 doch richtig aktiv wurden sie erst mit der Veröffentlichung des 2007er Debütalbums.
Wie schon „At War With“ ist auch der vierte Streich ein kompromissloses Black-Death-Metal-Manifest. VALDUR spielen eine brutale und unmenschliche Mischung aus Black und Death Metal. Es gibt viele Parts die überaus primitiv, brutal und direkt sind. Dann hämmert das rasende Schlagzeug seinen monotonen Rhythmus erbarmungslos. Die Becken peitschen und klirren aggressiv, die Bassdrum wird bestialisch malträtiert. Während solcher Tempoeinlagen sind VALDUR vergleichbar mit Gruppen wie KOMMANDANT oder NUCLEARHAMMER. „Pathetic Scum“ besteht jedoch aus vielmehr als nur statische und nihilistische Raserei.
Kompromisslose Geradlinigkeit und treibende Tempi sind zwar ein Eckpfeiler, doch VALDUR versteifen sich nicht darauf als einziges Element. Neben den ryhtmischen, gut gemachten, Variationen gibt es Passagen in denen der Death Metal überwiegt, wo der Gesang tief, beinahe schon guttural ist. Ebenso gibt es aber auch Parts, wo dann reinrassiger Black Metal mit harschem Kreischgesang federführend wird und nicht zu vergessen sind die vielen Arrangements, die eine Vermischung von beidem darstellen. Darüber hinaus gibt es auch sehr düstere und dunkelatmosphärische Parts und Lieder, wie etwa das Instrumentalstück „Incantre Pt. 2“ oder der kurzweilige, oftmals morbide wirkende Einsatz von Keyboards. Andernorts ergehen sich VALDUR in düstersten Riffs und gepeinigt wirkenden Melodien, die mich an den rohen Black Metal von ODZ MANOUK erinnern.
„Pathetic Scum“ ist ein verdammt heißes Eisen. Einerseits spielen VALDUR kompromisslosen, brutalen und schnellen Black / Death Metal, wie ich ihn schon oft gehört und lieben gelernt habe. Das können sie gut, doch darüber hinaus ist es VALDUR gelungen, ihrer Musik das gewisse Etwas, einen Faktor Eigenständigkeit hinzuzufügen, der das Album sehr unterscheidbar macht. Wer es schnell und kompromisslos, düster und unmenschlich mag und etwas mit den oben genannten Bands anfangen kann, der sollte sich in jedem Fall näher mit VALDUR und „Pathetic Scum“ beschäftigen. Verdient haben es die Amerikaner allemal!
1. Tank Torture
2. Impending Doom
3. Blessings Of The Goat
4. Pathetic Scum
5. Incantre Pt. 2
6. Morbid Emanations
https://www.facebook.com/pages/valdur/54163319709
http://www.bloodymountainrecords.com/
https://bloodymountainrecords.bandcamp.com/
2015 | Black Death Metal
CD | Bloody Mountain Records
Rund zwei Jahre liegt der überaus gelungene Vorgänger „At War With“ inzwischen zurück und seit einer Woche gibt es nun mit „Pathetic Scum“ das bereits vierte Album der amerikanischen Klangextremisten. VALDUR gründeten sich 1999 doch richtig aktiv wurden sie erst mit der Veröffentlichung des 2007er Debütalbums.
Wie schon „At War With“ ist auch der vierte Streich ein kompromissloses Black-Death-Metal-Manifest. VALDUR spielen eine brutale und unmenschliche Mischung aus Black und Death Metal. Es gibt viele Parts die überaus primitiv, brutal und direkt sind. Dann hämmert das rasende Schlagzeug seinen monotonen Rhythmus erbarmungslos. Die Becken peitschen und klirren aggressiv, die Bassdrum wird bestialisch malträtiert. Während solcher Tempoeinlagen sind VALDUR vergleichbar mit Gruppen wie KOMMANDANT oder NUCLEARHAMMER. „Pathetic Scum“ besteht jedoch aus vielmehr als nur statische und nihilistische Raserei.
Kompromisslose Geradlinigkeit und treibende Tempi sind zwar ein Eckpfeiler, doch VALDUR versteifen sich nicht darauf als einziges Element. Neben den ryhtmischen, gut gemachten, Variationen gibt es Passagen in denen der Death Metal überwiegt, wo der Gesang tief, beinahe schon guttural ist. Ebenso gibt es aber auch Parts, wo dann reinrassiger Black Metal mit harschem Kreischgesang federführend wird und nicht zu vergessen sind die vielen Arrangements, die eine Vermischung von beidem darstellen. Darüber hinaus gibt es auch sehr düstere und dunkelatmosphärische Parts und Lieder, wie etwa das Instrumentalstück „Incantre Pt. 2“ oder der kurzweilige, oftmals morbide wirkende Einsatz von Keyboards. Andernorts ergehen sich VALDUR in düstersten Riffs und gepeinigt wirkenden Melodien, die mich an den rohen Black Metal von ODZ MANOUK erinnern.
„Pathetic Scum“ ist ein verdammt heißes Eisen. Einerseits spielen VALDUR kompromisslosen, brutalen und schnellen Black / Death Metal, wie ich ihn schon oft gehört und lieben gelernt habe. Das können sie gut, doch darüber hinaus ist es VALDUR gelungen, ihrer Musik das gewisse Etwas, einen Faktor Eigenständigkeit hinzuzufügen, der das Album sehr unterscheidbar macht. Wer es schnell und kompromisslos, düster und unmenschlich mag und etwas mit den oben genannten Bands anfangen kann, der sollte sich in jedem Fall näher mit VALDUR und „Pathetic Scum“ beschäftigen. Verdient haben es die Amerikaner allemal!
1. Tank Torture
2. Impending Doom
3. Blessings Of The Goat
4. Pathetic Scum
5. Incantre Pt. 2
6. Morbid Emanations
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http://www.bloodymountainrecords.com/
https://bloodymountainrecords.bandcamp.com/
06.07.2015
Imago Mortis - Carnicon
Imago Mortis - Carnicon
2014 | Black Metal
CD | Drakkar Productions
Seit über zwei Dekaden treiben die okkulten Italiener von IMAGO MORTIS bereits ihr Unwesen im Untergrund. Fünf Jahre ließ man sich Zeit, um das dritte Album „Carnicon“ zu veröffentlichen, dem Nachfolger des 2009er Werkes „Ars Obscura“. Es ist ein mehr als würdiger Nachfolger geworden, denn IMAGO MORTIS sind sich absolut treu geblieben. „Carnicon“ ist demzufolge eine konsequente Fortsetzung von „Ars Obscura“. Alles was auf dem Vorgänger gut war, ist auch diesmal überaus gelungen. IMAGO MORTIS kopieren sich dabei jedoch nicht selbst, sondern haben ihren Stil akzentuiert und erweitert.
Nach wie vor wechseln sich grimmig-harsche Parts mit melodischen Passagen ab. Die Saiteninstrumente wurden bisweilen sehr melodisch eingespielt aber auch rhythmisch gibt es das volle Brett, beginnend bei ruhigen und langsamen Takten bis hin zu bohrender Raserei. Allerdings sind IMAGO MORTIS auf „Carnicon“ insgesamt facettenreicher und weniger roh als zuletzt auf „Ars Obscura“. Auf dem Vorgänger gab es immer wieder Passagen in denen das schnelle Schlagzeug monoton und statisch den Rhythmus trommelte. Dies gibt es so nicht mehr, hier kann man eine der kleinen Veränderungen und Entwicklungen gut raus hören. Dadurch wirkt der Black Metal einerseits nicht mehr ganz so roh und harsch, zugleich aber vielfältiger und stimmungsvoller.
Als besonders gelungen empfinde ich jedoch den Gesang. Zunächst ist der Gesang stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, da die Texte nicht nur in italienisch sondern auch auf Latein und einem uralten bergamaskischen Dialekt verfasst sind. Dies sorgt für ungewöhnliche und obskur wirkende Gesangseinlagen, die durch die teils harsche und raue Stimme verstärkt werden. Gemeinsam mit der melodischen Begleitung ergibt das insgesamt betrachtet sehr interessanten und gleichermaßen eigenständigen Black Metal.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger gefällt mir „Carnicon“ etwas besser, einfach weil das Gesamtpaket runder und stimmiger ist. IMAGO MORTIS haben im Grunde alles richtig gemacht und wer den Stil der Italiener bisher mochte, der sollte sich „Carnicon“ auf keinen Fall entgehen lassen.
1. Per Chi Ga Renegà La Fede
2. Oltretomba
3. Lümere
4. Hodie Mihi Cras Tibi
5. Il Canto Del Negromante
http://www.imagomortis.net/
https://drakkar-productions-official.bandcamp.com/album/imago-mortis-carnicon
2014 | Black Metal
CD | Drakkar Productions
Seit über zwei Dekaden treiben die okkulten Italiener von IMAGO MORTIS bereits ihr Unwesen im Untergrund. Fünf Jahre ließ man sich Zeit, um das dritte Album „Carnicon“ zu veröffentlichen, dem Nachfolger des 2009er Werkes „Ars Obscura“. Es ist ein mehr als würdiger Nachfolger geworden, denn IMAGO MORTIS sind sich absolut treu geblieben. „Carnicon“ ist demzufolge eine konsequente Fortsetzung von „Ars Obscura“. Alles was auf dem Vorgänger gut war, ist auch diesmal überaus gelungen. IMAGO MORTIS kopieren sich dabei jedoch nicht selbst, sondern haben ihren Stil akzentuiert und erweitert.
Nach wie vor wechseln sich grimmig-harsche Parts mit melodischen Passagen ab. Die Saiteninstrumente wurden bisweilen sehr melodisch eingespielt aber auch rhythmisch gibt es das volle Brett, beginnend bei ruhigen und langsamen Takten bis hin zu bohrender Raserei. Allerdings sind IMAGO MORTIS auf „Carnicon“ insgesamt facettenreicher und weniger roh als zuletzt auf „Ars Obscura“. Auf dem Vorgänger gab es immer wieder Passagen in denen das schnelle Schlagzeug monoton und statisch den Rhythmus trommelte. Dies gibt es so nicht mehr, hier kann man eine der kleinen Veränderungen und Entwicklungen gut raus hören. Dadurch wirkt der Black Metal einerseits nicht mehr ganz so roh und harsch, zugleich aber vielfältiger und stimmungsvoller.
Als besonders gelungen empfinde ich jedoch den Gesang. Zunächst ist der Gesang stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, da die Texte nicht nur in italienisch sondern auch auf Latein und einem uralten bergamaskischen Dialekt verfasst sind. Dies sorgt für ungewöhnliche und obskur wirkende Gesangseinlagen, die durch die teils harsche und raue Stimme verstärkt werden. Gemeinsam mit der melodischen Begleitung ergibt das insgesamt betrachtet sehr interessanten und gleichermaßen eigenständigen Black Metal.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger gefällt mir „Carnicon“ etwas besser, einfach weil das Gesamtpaket runder und stimmiger ist. IMAGO MORTIS haben im Grunde alles richtig gemacht und wer den Stil der Italiener bisher mochte, der sollte sich „Carnicon“ auf keinen Fall entgehen lassen.
1. Per Chi Ga Renegà La Fede
2. Oltretomba
3. Lümere
4. Hodie Mihi Cras Tibi
5. Il Canto Del Negromante
http://www.imagomortis.net/
https://drakkar-productions-official.bandcamp.com/album/imago-mortis-carnicon
03.07.2015
Fortíð - 9
Fortíð - 9
2015 | Black Pagan Metal
CD / Digital | Schwarzdorn Production
Aus dem einstigen isländischen Einmannprojekt FORTID wurde das aktuelle und mehrheitlich norwegische Quartett FORTÍÐ. Bandgründer Einar „Eldur“ Thorberg zog vor sechs Jahren nach Norwegen und scharte hernach drei norwegische Musiker um sich, mit denen er „9“, das fünfte Album, einspielte und veröffentlichte. Da ich FORTÍÐ bisher nur vom Namen her kannte, wusste ich nicht worauf ich mich einließ. Allerdings wird „9“ als ‚Epic Pagan Black Metal‘ umschrieben, was schlimmste Befürchtungen in mir weckte. Vorweg: „9“ ist besser als von mir befürchtet. Denn es ist ganz anders als gedacht. „9“ ist ein sehr vielseitiges, komplexes und teils sogar progressives Album.
FORTÍÐ kombinieren rohen, grimmigen und nordischen Black Metal mit sehr melodischen Elementen, atmosphärischen Passagen, eigensinnigen Riffs, Klargesang und dezidierten Ausflügen in die Heavy-Power-Metal-Ecke. Was sich jetzt womöglich überladen und konfus liest, funktioniert jedoch erstaunlich gut. Trotz der Vielzahl an unterschiedlichen Einflüssen, Stilen und Elementen empfinde ich „9“ letztlich als dezent. Dies liegt am geschickten und detaillierten Liedaufbau, welcher glücklicherweise auf bombastisches Vikinger-Pathos verzichtet. So sind die häufigen Klargesänge von Eldur recht zurückhaltend, während der verzerrte Gesang nordisch grimmig daher kommt. Aber auch auf typische Instrumente wie Keyboard, Akkordeon, Dudelsack und ähnliches wurde weitgehend verzichtet. Lediglich das Keyboard kommt sporadisch und kurzweilig zum Einsatz. Melodieführend sind einzig und allein die Gitarren, die neben harten metallischen Riffs, drückenden Akkorden und schnellen Melodieläufen auch überaus agile Soli (Power und Heavy Metal lassen grüßen) zum Besten geben.
Es ist aber nicht nur die dezente Umsetzung der paganen Thematik, die mir an „9“ gefällt. Als interessant und ansprechend empfinde ich auch die überaus unterschiedlichen Inspirationen, die man heraushören kann. Es gibt immer wieder bedrückende Parts, die mich an SÓLSTAFIR erinnern. Andererseits haben FORTÍÐ hin und wieder auch einige mystische Passage einfließen lassen, die eine ungewöhnliche und geheimnisvolle Atmosphäre versprühen ohne dabei jedoch auf nordischen Folk zurückzugreifen, wie man wohl erwarten könnte.
„9“ ist für mich ein überraschendes und gutes Album, welches sich ausdrücklich nicht nur an eingefleischte Anhänger von Viking und Pagan Metal richtet. Ganz im Gegenteil. Wer Freude an abwechslungsreicher Musik hat, die Härte mit Melodik und Grimmigkeit mit Moderne verbindet, der sollte „9“ unbedingt probieren.
1. Hrafnar
2. Hugur
3. Nornir
4. Viska
5. Leit
6. 9
7. Galdur
8. Rúnir
9. Hof
https://www.facebook.com/fortid
http://www.schwarzdorn.de/
2015 | Black Pagan Metal
CD / Digital | Schwarzdorn Production
Aus dem einstigen isländischen Einmannprojekt FORTID wurde das aktuelle und mehrheitlich norwegische Quartett FORTÍÐ. Bandgründer Einar „Eldur“ Thorberg zog vor sechs Jahren nach Norwegen und scharte hernach drei norwegische Musiker um sich, mit denen er „9“, das fünfte Album, einspielte und veröffentlichte. Da ich FORTÍÐ bisher nur vom Namen her kannte, wusste ich nicht worauf ich mich einließ. Allerdings wird „9“ als ‚Epic Pagan Black Metal‘ umschrieben, was schlimmste Befürchtungen in mir weckte. Vorweg: „9“ ist besser als von mir befürchtet. Denn es ist ganz anders als gedacht. „9“ ist ein sehr vielseitiges, komplexes und teils sogar progressives Album.
FORTÍÐ kombinieren rohen, grimmigen und nordischen Black Metal mit sehr melodischen Elementen, atmosphärischen Passagen, eigensinnigen Riffs, Klargesang und dezidierten Ausflügen in die Heavy-Power-Metal-Ecke. Was sich jetzt womöglich überladen und konfus liest, funktioniert jedoch erstaunlich gut. Trotz der Vielzahl an unterschiedlichen Einflüssen, Stilen und Elementen empfinde ich „9“ letztlich als dezent. Dies liegt am geschickten und detaillierten Liedaufbau, welcher glücklicherweise auf bombastisches Vikinger-Pathos verzichtet. So sind die häufigen Klargesänge von Eldur recht zurückhaltend, während der verzerrte Gesang nordisch grimmig daher kommt. Aber auch auf typische Instrumente wie Keyboard, Akkordeon, Dudelsack und ähnliches wurde weitgehend verzichtet. Lediglich das Keyboard kommt sporadisch und kurzweilig zum Einsatz. Melodieführend sind einzig und allein die Gitarren, die neben harten metallischen Riffs, drückenden Akkorden und schnellen Melodieläufen auch überaus agile Soli (Power und Heavy Metal lassen grüßen) zum Besten geben.
Es ist aber nicht nur die dezente Umsetzung der paganen Thematik, die mir an „9“ gefällt. Als interessant und ansprechend empfinde ich auch die überaus unterschiedlichen Inspirationen, die man heraushören kann. Es gibt immer wieder bedrückende Parts, die mich an SÓLSTAFIR erinnern. Andererseits haben FORTÍÐ hin und wieder auch einige mystische Passage einfließen lassen, die eine ungewöhnliche und geheimnisvolle Atmosphäre versprühen ohne dabei jedoch auf nordischen Folk zurückzugreifen, wie man wohl erwarten könnte.
„9“ ist für mich ein überraschendes und gutes Album, welches sich ausdrücklich nicht nur an eingefleischte Anhänger von Viking und Pagan Metal richtet. Ganz im Gegenteil. Wer Freude an abwechslungsreicher Musik hat, die Härte mit Melodik und Grimmigkeit mit Moderne verbindet, der sollte „9“ unbedingt probieren.
1. Hrafnar
2. Hugur
3. Nornir
4. Viska
5. Leit
6. 9
7. Galdur
8. Rúnir
9. Hof
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