Dark Paranoia ist ein italienisches Soloprojekt welches sich 2008 gründete und für das
Xasthur
mit dem Lied "Consumed By A Dark Paranoia" als Namenspate stand. Die
aktuelle EP, die am 23. Mai erscheinen wird, umfasst vier Lieder mit
einer Spielzeit von über 33 Minuten.
Unattainable Happines und
Outro
sind zwei reine Ambientstücke, deren ruhige Synthesizerklänge
unauffällig und belanglos sind. Etwas Ambient gibt es zwar auch noch am
Anfang von
Escape For Nothing, doch dann spricht endlich der Black Metal.
Die zwei Black-Metal-Stücke sind natürlich lang und dabei sowohl
dunkelatmosphärisch als auch melancholisch. Überraschenderweise ist die
Klangproduktion recht gut, Instrumente und Gesang sind differenziert
zu hören und
Dark Paranoia griff für die Aufnahmen auf
einen Gastmusiker am Schlagwerk zurück. Obwohl die Liednamen englisch
sind, ist der Kreischgesang italienisch, was mir gut gefällt, da die
schnelle Intonation des Italienischen dem Gesang etwas bissiges und
giftiges verleiht, was wiederrum gut zur dunklen, atmosphärischen
Spielart passt. Am Ende von
Escape For Nothing sind verzerrte, psychedelische Gitarren zu hören, die mich gemeinsam mit dem Gesang etwas an neuere Sachen von
Nachtmystium erinnern.
Die Musik von
Dark Paranoia ist stimmig und gut,
vor allem die Gitarrenharmonien können überzeugen. Es gibt die
obligatorischen Klarpassagen die stimmungsvoll und ernst sind, aber
nicht abgegriffen oder langweilig wirken. Zudem ist immer wieder mal
die Bassgitarre sehr kräftig zu hören, was mir sehr gut gefällt. Die EP
geht zwar schon in Richtung Depressive Black Metal, jedoch auf eine
angenehme und atmosphärische Art und Weise die nicht nervt.
Dark Paranoia
verzichtet auf hysterisches Gekreische oder den rohen, verwaschenen
Klang. Stattdessen gibt es melodiebetonte Saiteninstrumente,
differenzierten Klang und giftigen Gesang. Die schnellen Schübe im
Titellied sind zwar noch nicht formvollendet, fügen sich aber flüssig
und kontrastgebend ein.
Towards The Boundaries Of Nostalgia... ist eine angenehme und überzeugende Genre-Veröffentlichung. Wer melancholischen Black Metal mit Ambienteinschlag mag, sollte
Dark Paranoia
jedenfalls mal probieren, wobei ich die Ambientparts schlicht
langweilig finde. Spielerisch und klanglich ist das Material aber
überzeugend.
7/10
Aceust
01. Unattainable happines
02. Escape for nothing
03. Towards the boundaries of nostalgia...
04. Outro