Mit dem zweiten Album der
finnischen Band Wyrd geht es mit einem Schlag ganz schön vorwärts.
So konnte mich der Vorgänger Heathen, das nur ein Lied beinhaltete,
welches aber über 50 Minuten Spielzeit hatte. So ist es mit Huldrafolk
doch anders. Diese sechs, zum Teil epischen Stücke erstrecken sich
über eine Gesamtlaufzeit von 50 Minuten und ein paar Sekunden. Nicht
nur an der Liedaufteilung wurde etwas verändert, sondern auch musikalisch
hat sich viel getan und verbessert. Um es mal drastisch zu formulieren. Huldrafolk ist eins der wenigen
Alben, das mich beim ersten Hören, vom ersten Lied an in den Bann
gezogen hat.
Um das Album im Vorfeld mal ein wenig zu umschreiben. Es handelt sich
hier um eine gelungene (Misch)Form von Pagan Metal mit einschlägigen
musikalischen Black Metal Einflüssen. Allerdings ist Huldrafolk
keineswegs, eine, jener typischen Pagan Metal Veröffentlichungen
die sich gänzlich im musikalischen Bereich auf das kategorische Métier
beschränken. So wirkt das Album über die gesamte Dauer sehr
ausgeglichen und wartet mit einigen ruhigen und epischen Momenten auf,
die immer mal wieder mit folklorischer Untermalung einhergehen. Das ist
neben der der schön und gut umgesetzten Musik nämlich ein positiver
Aspekt. Die vollkommen fliessenden Übergänge erschaffen so eine
mitreissende Atmosphäre und Spannung welche zuweilen auch durchaus
etwas bedrückend und mit Melancholie angereichert sein kann, das
man schon dazu geneigt ist, die CD gleich ein zweites Mal zu hören.
Es paßt einfach alles. Die andächtigen, folklorischen Elemente,
sowie die leicht rauhen Metal-Passagen. Das liegt aber auch zu einem gewissen
Teil an der guten und gelungenen Produktion, die das Schaffen von Wyrd
wunderbar und auch zu recht positiv ins Licht des Hörers rückt.
Das Schlagzeug kommt warm und etwas druckvoll rüber, die normalen
Riffs sind etwas rauh, wie es im hohen Norden Europas typisch ist, und
die ruhigen Momente des Albums sind sehr klar und sauber produziert.
Die Musik ist so "liebevoll" und authentisch umgesetzt, wie
man z.B. sehr gut bei Aijeke nachvollziehen kann, da es ein sehr
folklorisches Stück ist, das durch seine grandiose Inszenierung einen
direkt in die Vergangenheit an ein großes Lagerfeuer katapultiert
und zum Tanz lädt.
01
- Ashes of Man and Oak and Pine
02 - Aijeke
03 - Die Entstehung
04 - Huldrafolk
05 - Misanthropes Masterplan
06 - The Harvest Day