Bei Storm of
Immolation handelt es sich um ein ungewöhnliches Split-Album. Mit Ritual
Orchestra und Blodsrit hat das malayische Label Psychic Scream Entertainment
zwei Bands auf eine Scheibe gepresst die geographisch kaum unterschiedlicher
gelagert sein könnten. So handelt es sich doch bei Ritual Orchestra um eine
Black Metal Formation aus dem fernen Indonesien. Und so hört man auch schon
nach wenigen Sekunden mit The Longing of Black Majesty daß man es nicht nur
geographisch, sondern auch musikalisch durchaus mit einer etwas exotischeren Black
Metal Band zu tun hat. Überwiegend wird das Schlagzeug auf das Äußerste
strapaziert, und der Gesang, der sehr betont im Vordergrund plaziert ist,
erinnert stark an Kollegen aus Singapur. Nämlich Impiety. Und so wie Impiety
musikalisch eine radikale Formation sind, bekräftigen es die drei Indonesier
auf dieser Split auch. Drei der vier Songs von Ritual Orchestra haben eine
Spielzeit von von ca. 7 bis knapp 9 Minuten, was bei dem knüppeligen Drum das
zuweilen ein wenig schwächelt um dann wieder voll aufzudrehen, doch ein wenig
anstrengend wirkt. Insgesamt wirken Ritual Orchestra zu wenig ausgewogen,
können aber mit ihrem geradlinigen Stil dennoch überzeugen. Die Ansatze sind
nämlch durchaus hörenswert, nur ist es schade, das Gesang und Schlagzeug die Musik
durchweg dominieren. Wer extremes mag, und Impiety ohnehin schon liebt, der
wird mit Ritual Orchestra voll auf seine kosten kommen.
Aber Titel
Nummer 5 gibt es den Gegensatz zu den Indonesiern. Blodsrit aus Schweden haben
sich auf der zweiten Hälfte des Album verewigt. Im Gegensatzu zu den vier
Liedern zuvor, tönt mit Blodsrit ein rauher Sound aus den Boxen, so daß man
erst einmal die Lautstärke runterdrehen muss. Irgendwie hat die
Klangperformance etwas bedrückendes, wobei ich mir nicht sicher bin ob das
beabsichtigt oder ein ungewollter Effekt der Produktion ist. Dabei fällt schon
gleich beim ersten Lied des schweden Nazgul´s auf, das das Drumming sehr
gepresst wirkt. Fast so, als ob es einem Drumcomputer entsprungen ist, wobei
aber im Inlay der CD geschrieben steht, das ein gewisser Rogga einige Songs
eingehämmert hat. Weiter geht es mit Goddess of Life Eternal das schon mehr zu
überzeugen weiß. Ein schleppendes Drumming zusammen mit einigen rauhen (und
angenehmen) Riffs leiten das Lied ein. Insgesamt ist das Lied um einiges
ausgewogner und ausgefeilter als der Vorgänger. Auch wenn das Schlagzeug einige
Nuancen zu dumpf ist.
Am besten
finde ich Torturing a Feeble Priest das von der ersten Sekunde an, eine eigene
Atmosphäre in sich birgt die mich zum ersten Mal bei Blodsrit aufhorchen läßt.
Langsamere Parts wechseln sich mit etwas schnelleren ab, ohne dabei aber
jeweils ins Extrem zu verfallen. Schade das Blodsrit erst zum Ende hin ihr
Potenial darbieten. Zum Abschluß gibt es dann noch A Blaze in the Winter Night,
daß nicht nur textlich an Dark Throne erinnert, sondern von den Riff´s her auch
stark an den norwegischen Pendant angelehnt ist...
Alles in
allem stellt diese Split-Veröffentlichung eine interessante Mischung aus zwei
gegensätzlichen und unterschiedlichen Bands und Black Metal Stilen dar. Sie ist
zwar kein absolutes Muß, und auch kein Donnerschlag. Aber es gibt auch
massenhaft schlechteres.
RITUAL
ORCHESTRA
01. The
Longing of Black Majesty
02. Anthems
to the Lord Of Fire
03. Legend
04. Warriors
of Hell
BLODSRIT
05. Shadowed
Star of Darkness
06. Goddess
of Life Eternal
07. Blinded
by Fire
08. Master
of the Grim Domains
09.
Torturing a Feeble Priest
10. A Blaze
in the Winter Night